Die Digitalsteuer zielt auf Online-Werberiesen wie Google und Facebook ab

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Google will die von Österreich eingeführte Digitalsteuer auf Online-Werbung ab 1. November an die Werbekunden weitergeben. Die Wirtschaftskammer hat deshalb eine "Sanierung der Regelung" gefordert. Das lehnt Gerald Fleischmann, Kanzlerbeauftragter für Medienthemen, ab, hat aber für die heimische Wirtschaft einen Alternativvorschlag: Sie solle verstärkt bei heimischen Medien inserieren.

Wirtschaftskammer übt Kritik

Österreich hat mit 1. Jänner über eine erhöhte Werbeabgabe von fünf Prozent eine Digitalsteuer eingeführt, die gezielt auf große internationale Internet-Konzerne wie Google abzielt. "Wie sich nun zeigt, trifft die Digitalsteuer letztlich nicht die ausländischen Internet-Giganten, sondern all jene österreichischen Unternehmen, die auf Google werben", kritisierte Martin Sonntag, Obmann des WKÖ-Bundesgremiums des Internethandels, am Freitag in einer Aussendung.

Heimische Medien als Alternative

"Ich muss diese Kritik höflich zurückweisen", schreibt Fleischmann in einer Stellungnahme an die APA. Österreich bemühe sich weiter um eine internationale Lösung im Rahmen der OECD (Organisation der Industrieländer), bis zu einer internationalen Einigung "hält die Bundesregierung aber an der nationalen Digitalbesteuerung der Online-Giganten fest, um Wettbewerbsgleichheit herzustellen."

Wenn diese die Steuer nun weitergeben, "dann empfehle ich als ersten Schritt, dass sich unsere Unternehmen überlegen, ob sie wieder verstärkt bei unseren heimischen Medien inserieren, anstatt bei den Internetkonzernen. Die österreichischen Medien bieten ein hervorragendes Umfeld für Unternehmen, um zu werben, ob online, Print oder Bewegtbild." (APA, 05.09.2020)