Infolge des positiven Covid-19-Tests eines Asylwerbers wurden alle Bewohner und Mitarbeiter einer Screening-Testung unterzogen.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • In Eisenstadt sind sechs Asylwerber positiv auf Corona getestet worden. Alle Bewohner wurden unter Quarantäne gestellt.
  • Ein Cluster hat sich um ein Ferienlager im Pongau gebildet. Zwei Betreuer sowie neun Kinder und Jugendliche sind infiziert.
  • Die EU liegt deutlich hinter den USA und Großbritannien, was die Versorgung der Bevölkerung mit Corona-Impfstoffen angeht.
  • Bundeskanzler Sebastian Kurz verteidigt die Corona-Ampel. Sie sei nicht als Schuldzuweisung zu verstehen.
  • Italien plant kostenlose Impfungen für Senioren mit Erkrankungen und Gesundheitspersonal. Erste Dosen sollen bis Ende dieses Jahres bereitstehen.
  • Indien hat den Rekordwert von 90.632 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden registriert. Das ist der bisher weltweit höchste Wert an Neuansteckungen innerhalb eines Tages.
  • Israel verzeichnete erstmals über 1.000 Todesfälle durch das Coronavirus. Auch der Anteil der positiven Tests steigt immer weiter.

Mindestens 184 neue Corona-Infektionen in Österreich

Bisher gab es in Österreich 29.271 positive Testergebnisse. Mit heutigem Stand (06. September 2020, 09:30 Uhr) sind österreichweit 736 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 25.043 sind wieder genesen. Derzeit befinden sich 143 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung und davon 28 der Erkrankten auf Intensivstationen.

Die meisten Neuinfektionen gab es in Wien mit 64 neuen Fällen. Darauf folgen Nieder- und Oberösterreich mit je 36 Neuinfektionen. In Tirol wurden 15 neue Infektionen registriert, in Vorarlberg 12, der Steiermark elf und im Burgenland acht. Zwei neue Infektionen gab es in Kärnten. Salzburg konnte aufgrund technischer Probleme keine aktuellen Infektionszahlen übermitteln.


Sechs Fälle in Eisenstädter Flüchtlingsquartier

Im Grundversorgungsquartier "Haus Franziskus" in Eisenstadt sind sechs Asylwerber positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Erkrankten wurden isoliert und alle Bewohner unter Quarantäne gestellt, teilte der Koordinationsstab Coronavirus des Landes Burgenland am Sonntag mit. Eine Überwachung der Quarantäne durch die Polizei wurde angeordnet.

Ein minderjähriger Asylwerber, der mit seiner Familie aufgrund einer geplanten Verlegung in ein Quartier nach Wien getestet wurde, habe ein positives Ergebnis erhalten. Er weise keine Symptome auf. Die anderen Familienmitglieder seien nicht erkrankt, wurden aber ebenso wie der Infizierte isoliert untergebracht, so der Koordinationsstab. Infolge des positiven Covid-19-Tests wurden alle Bewohner und Mitarbeiter einer Screening-Testung unterzogen. Dabei wurden fünf weitere Asylwerber positiv getestet. Die Ergebnisse der Mitarbeiter fielen alle negativ aus. Eine zweite Screening-Testung soll am Montag erfolgen.


Cluster rund um Jungschar-Ferienlager im Salzburger Pongau

In Salzburg hat sich ein neuer Covid-Cluster gebildet. Wie die Gesundheitsbehörde am Samstag mitteilte, ist ein Ferienlager der katholischen Jungschar in der Vorwoche in Großarl im Salzburger Pongau betroffen. Aktuell sind dem Cluster elf Infektionen zuzuordnen, zwei Betreuer des Lagers und neun Kinder und Jugendliche um die 14 Jahre sind positiv getestet, heißt es von der Erzdiözese Salzburg.

"Im Jungscharlager hat es strenge Schutzauflagen gegeben", betonte der Sprecher der Erzdiözese, Kurt Sonneck, im Gespräch mit der APA. "Es wurde regelmäßig gelüftet, desinfiziert, Mundschutz getragen und Hände gewaschen." Nachdem diese Woche die erste Infektion in dem Lager aufgetreten war, sei die Ferienwoche sofort beendet worden. Alle Kinder und Jugendlichen sowie die Begleitpersonen haben sich umgehend einem Covid-Test unterzogen. Die Teilnehmer des Ferienlagers seien in einer Selbstversorgerunterkunft untergebracht gewesen und hatten mit niemanden anderen Kontakt, sagte Sonneck. Insgesamt waren 22 Kinder und Jugendliche sowie neun Betreuungspersonen auf dem Lager.


EU liegt bei Versorgung mit Impfstoffen zurück

Im Wettrennen um die Versorgung der Bevölkerung mit Corona-Impfstoffen liegt die EU laut einem Zeitungsbericht im Vergleich zu den USA und Großbritannien deutlich zurück. So hätten sich die USA im Rahmen von Vorabverträgen 800 Millionen Impfstoffdosen von sechs verschiedenen Herstellern gesichert, berichtete die deutsche "Welt am Sonntag" ("WamS").

Zusätzlich hätten sie die Option auf weitere 1,4 Milliarden Impfdosen zu einem späteren Zeitpunkt. Großbritannien hat dem Bericht zufolge bereits Verträge mit sechs Herstellern über 340 Millionen Impfstoffdosen geschlossen. Das Land komme damit auf eine höhere Pro-Kopf-Quote als jede andere Industrienation.

Hingegen habe die EU-Kommission für die 446 Millionen Einwohner in den 27 Mitgliedstaaten bisher nur einen Rahmenvertrag mit dem britisch-schwedischen Konzern Astra Zeneca über 300 Millionen Impfstoffdosen getroffen, mit der Option auf weitere 100 Millionen. Die EU-Kommission teilte der "WamS" auf Anfrage mit, sie arbeite "an allen Fronten, um dasselbe mit anderen Unternehmen zu erreichen, mit denen wir bereits Sondierungsgespräche abgeschlossen haben".


Italien plant kostenlose Impfungen für Senioren

Die italienische Regierung plant kostenlose Impfungen, sollte in den nächsten Monaten ein Coronavirus-Impfstoff auf den Markt kommen. Die ersten drei Millionen Dosen, die voraussichtlich schon bis Ende dieses Jahres zur Verfügung stehen könnten, sollen kostenlos Senioren mit Erkrankungen sowie dem Gesundheitspersonal vorbehalten sein, betonte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza.

Das auf Infektionskrankheiten spezialisierte römische Krankenhaus Lazzaro Spallanzani hat vor zwei Wochen begonnen, einen Impfstoff gegen das Coronavirus an Menschen zu testen. Der Impfstoff wurde von der Biotechnologie-Gesellschaft ReiThera mit Sitz in Castelromano bei Rom zusammen mit der Münchner Gesellschaft Leukocare und mit Univercells (Brüssel) entwickelt und patentiert. Die Produktion wird erst nach den Tests beginnen.


Indien meldete weltweiten Rekord an Neuinfektionen

Indien hat 90.632 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet. Noch nie wurden weltweit in einem Land so viele Corona-Ansteckungen innerhalb eines Tages gezählt. Insgesamt kommt Indien nunmehr auf 4,1 Millionen bestätigte Fälle. Nach den USA und Brasilien liegt es auf Platz drei der Staaten mit den meisten Infektionen. Die Zahl der Toten kletterte auf über 70.000.

Zahl der Toten in Israel überschritt 1.000er-Marke

Die Zahl der Todesfälle in Israel im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion hat die Marke von 1,000 überschritten. Wie das Gesundheitsministerium am Sonntag mitteilte, sind 1.007 Menschen gestorben. Am Samstag seien 1.482 neue Infektionsfälle registriert worden. Die Zahl der Tests war allerdings an dem Ruhetag mit rund 15.000 etwa halb so groß wie an normalen Wochentagen. Am Mittwoch war mit 3.168 Fällen ein neuer Rekordwert verzeichnet worden. Der Anteil der positiven Tests steigt immer weiter. Er lag am Sonntag bei zehn Prozent.

Angesichts der steigenden Fallzahlen will die israelische Regierung mit Lockdown-Maßnahmen in besonders betroffenen Orten die weitere Ausbreitung des Virus eindämmen. Das sogenannte Coronavirus-Kabinett entschied am Donnerstag, dass die schärferen Regeln von Montag an in 30 Orten mit hohen Infektionszahlen gelten sollten. Die Corona-Strategie der Regierung unter Benjamin Netanyahu ist Kritik ausgesetzt. Seit elf Wochen protestieren Demonstranten gegen den Regierungschef. (red, 6.9.2020)