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In ganz Kalifornien waren laut einem Lagebericht der Feuerwehr von Sonntag zuletzt mehr als 14.800 Einsatzkräfte damit beschäftigt, 23 größere Brände einzudämmen.

Foto: David Middlecamp/The Tribune (of San Luis Obispo) via AP

San Francisco / Sacramento – Ein Feuerwerk auf einer Baby-Geschlechtsenthüllungs-Party hat im US-Bundesstaat Kalifornien ein verheerendes Buschfeuer verursacht. Der Brand sei durch "ein raucherzeugendes pyrotechnisches Gerät" ausgelöst worden, teilte die kalifornische Behörde für Forstwesen und Brandschutz am Sonntag im Onlinedienst Twitter mit.

Das sogenannte "El Dorado Fire" nahe Oak Glen im Bezirk San Bernardino war am Samstag in der Früh ausgebrochen. 2.800 Hektar Land wurden durch die Flammen zerstört, zahlreiche Bewohner mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Mehr als 500 Feuerwehrleute und vier Hubschrauber waren bei der Bekämpfung des Feuers im Einsatz.

Waldbrandgefahr durch Rekordhitze

In den USA sind seit einiger Zeit sogenannte Gender Reveal Partys in Mode. Bei diesen geben werdende Eltern das Geschlecht ihres ungeborenen Babys bekannt, manchmal durch rosafarbenen oder blauen Rauch.

Kalifornien erlebt in diesem Jahr eine Rekordhitze, die Waldbrandgefahr ist hoch. Der US-Bundesstaat hatte erst Mitte August eine Hitzewelle mit zahlreichen Bränden überstanden, denen mehr als 600.000 Hektar Wald zum Opfer fielen.

Dramatische Rettungsaktion von Campern

Am Wochenende mussten in einer dramatischen Rettungsaktion mehr als 200 Menschen von einem von Flammen eingeschlossenen Campingplatz im Norden des US-Bundesstaats in Sicherheit gebracht werden. Die Camper wurden mit Militärhubschraubern von dem Gelände am Stausee Mammoth Pool Reservoir in der Sierra Nevada gerettet. 20 Verletzte in Krankenhäuser gebracht.

Der Brand im Sierra National Forest bedrohte der Feuerwehr zufolge bis zu 3000 Häuser. Für mehrere Orte wurde eine Evakuierung angeordnet. Die Ursache des Brandes war zunächst noch unklar. Das Feuer war am Freitagabend ausgebrochen – direkt vor einem langen Wochenende in den USA, das viele für Ausflüge nutzen. Dieser Montag ist in den USA ein Feiertag.

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Foto: AP Photo/Marcio Jose Sanchez

14.800 Einsatzkräfte beschäftigt

In ganz Kalifornien waren laut einem Lagebericht der Feuerwehr von Sonntag zuletzt mehr als 14.800 Einsatzkräfte damit beschäftigt, 23 größere Brände einzudämmen. Seit den Blitzeinschlägen, die Mitte August die ersten Brände ausgelöst hatten, seien mehr als 900 Feuer ausgebrochen, hieß es. Gut 6000 Quadratkilometer Land seien abgebrannt. Das entspricht mehr als der doppelten Fläche Luxemburgs. Mindestens 8 Menschen seien bisher ums Leben gekommen. Knapp 3.300 Gebäude wurden den Angaben zufolge zerstört.

Die Feuerwehr rief die Anwohner der betroffenen Regionen im Bundesstaat auf, wegen der steigenden Temperaturen an diesem langen Feiertagswochenende, möglichst wenig Zeit draußen zu verbringen. Es wurde vor Temperaturen bis 100 Grad Fahrenheit (37,7 Grad Celsius) gewarnt. Unter den derzeitigen Wetterbedingungen könnten leicht neue Brände auflodern.

In Kalifornien, dem mit rund 40 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten US-Staat, kommt es immer wieder zu schweren Busch- und Waldbränden. Gewöhnlich brechen diese aber erst im Herbst aus. Nordkalifornien wurde in diesem Jahr besonders früh erwischt. Gouverneur Gavin Newsom rief wegen der "historischen Waldbrände" schon Mitte August den Notstand aus. (APA, dpa, 7.9.2020)