Was ist die Voraussetzung erfolgreicher Integration?
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"Weder Chinatown noch Little Italy" wolle sie in Wien, sagte Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) bei der Präsentation des jährlichen Integrationsberichts. Und auch bei der ersten Elefantenrunde vor der Wien-Wahl war die Integration – neben Corona – ein großes Thema. Fakt ist: Fast die Hälfte der Wienerinnen und Wiener sind zugewandert oder haben zugewanderte Eltern, und knapp mehr als die Hälfte der Wiener Schülerinnen und Schüler haben eine nichtdeutsche Umgangssprache. Über die Integration sagen diese Zahlen zunächst nichts aus. Katharina Pabel, Vorsitzende des Expertenbeirats für Migration, meint dazu: "Eine andere Umgangssprache als Deutsch ist per se nicht problematisch. Aber sie geht häufig mit Deutschproblemen einher." Unter anderem deshalb fordert der Expertenbeirat auch den Ausbau der Ganztagsschulen – letztendlich würden alle Kinder davon profitieren. Hier winkt Integrationsministerin Raab aber ab, man könne nicht alles an die Schulen auslagern.

Sie setzt vor allem auf zunehmend erwerbstätige zugewanderte Frauen als "Integrationsmotor", auch übers Ehrenamt soll ein stärkerer Kontakt zur Mehrheitsgesellschaft gefördert werden. Vor allem solle auch problematischen kulturellen und religiösen Einstellungen und Parallelgesellschaften entgegengewirkt werden, so die Integrationsministerin. 54,7 Prozent der für den Integrationsbericht befragten Österreicherinnen und Österreicher sind jedenfalls der Meinung, dass die Integration schon gut bis sehr gut funktioniert.

Wie sehen Sie das?

Was sehen Sie als Voraussetzung für eine gelungene Integration? Wo gibt es besonders in Wien dringenden Verbesserungsbedarf? Was funktioniert auf der anderen Seite sehr gut? Haben auch Sie einen Migrationshintergrund? Was ist aus Ihrer Perspektive besonders wichtig für die Integration? Diskutieren Sie im Forum! (aan, 14.9.2020)