Man dürfte sich schon ganz gut leiden können.

Foto: APA/Robert Michael

Die Zukunft von David Alaba und dem spanischen Mittelfeldspieler Thiago beim Triple-Sieger Bayern München ist auch kurz vor dem Saisonstart noch offen. "Die Situation ist nicht ganz einfach. Ich weiß nicht, wer uns verlässt oder wer noch dazukommt. Das ist nicht ganz optimal", sagte Trainer Hansi Flick am Mittwoch bei der Präsentation des Champions-League-Pokals in der Erlebniswelt des deutschen Rekordmeisters. "Solange beide aber im Kader sind, plane ich auch mit ihnen."

Bei Alaba hatten sich die Münchner Verantwortlichen zuletzt optimistisch gezeigt, dass er seinen noch ein Jahr laufenden Vertrag verlängert. Bei Thiago deutete alles auf einen Abschied hin, ehe der Spanier am Wochenende erklärte: "Ich habe nie gesagt, dass ich Bayern verlassen werde." Beide werden am Freitag auch zum Start des Mannschaftstrainings erwartet.

Die Lust auf Neues

Der 28-jährige Alaba ist nach über zehn Jahren bei den Bayern unter Flick zum Chef der Innenverteidigung aufgestiegen, sein Vertrag läuft 2021 aus. Das Transferfenster ist noch bis 5. Oktober geöffnet.

"Er fühlt sich meiner Meinung nach wohl bei den Bayern", befand Bayern-Connaisseur Lothar Matthäus, der 410 Pflichtspiele für die Münchner bestritt – und damit schon in den kommenden Monaten von Alaba (386) eingeholt werden könnte. Der 59-Jährige ist überzeugt: "Mehr Wertschätzung kann er bei keinem anderen Verein bekommen."

Eventuell könnte Alaba bei einem anderen europäischen Großklub mehr Geld erhalten, darauf würde er sich aber nicht einlassen, sagte Matthäus. Einzig die Lust auf Neues könne ein nachvollziehbarer Grund für einen Wechsel sein. "Ich würde nicht auf eine halbe Million mehr oder weniger schauen", erklärte Matthäus, "und bei den Bayern wird er (im Falle der Verlängerung, Anm.) beim Gehalt zu den Top Fünf gehören."

Die gewisse Ungewissheit

Klar sei so oder so, betonte Flick, "dass wir nachlegen müssen". Angesichts des stressigen Programms in den kommenden Wochen brauche man "in der Breite gute Qualität".

Bisher war spekuliert worden, dass Bayern den in den vergangenen Monaten ausgeliehenen Ivan Perisic von Inter Mailand fest verpflichten könnte. Doch bei Flick klang es am Mittwoch nicht danach. Man habe entschieden, auf Perisic, Philippe Coutinho (zurück zum FC Barcelona) und Alvaro Odriozola (Real Madrid) "nicht mehr zurückzugreifen. Wir verlieren Qualität", sagte der Bayern-Coach. (sid, APA, red, 9.9.2020)