Peter Madsen wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.

Foto: AFP / Anne Gyrite Schuett

Der wegen der Ermordung der schwedischen Journalistin Kim Wall zu lebenslanger Haft verurteilte dänische U-Boot-Bauer Peter Madsen hat die Tat gestanden. In einem am Mittwoch ausgestrahlten Teil der Dokumentarserie "Geheime Aufnahmen mit Peter Madsen" antwortete Madsen am Telefon auf die Frage, ob er die junge Frau im August 2017 getötet habe, mit Ja.

"Es gibt nur einen Schuldigen, und das bin ich", fügte er hinzu. Während des gesamten Verfahrens hatte er stets die Tat bestritten.

U-Boot mittlerweile zerstört

Das U-Boot, auf dem sich der Mord ereignet hatte, ist mittlerweile zerlegt und zerstört worden, zitierte die Zeitung "Ekstra Bladet" am Samstag Brian Belling von der Kopenhagener Polizei.

Madsen hatte die damals 30-jährige Wall laut Gerichtsurteil in dem selbstgebauten U-Boot getötet, der Fall und das Gerichtsurteil hatten über Skandinavien hinaus für Betroffenheit gesorgt. In seinem Urteil hatte das Gericht angeordnet, dass das 18 Meter lange Boot zerstört werden muss.

Unfallgeschichten

Vor und während des Prozesses hatte Madsen immer von einem Unfall gesprochen. Die Journalistin soll im U-Boot an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben sein, hatte er zu Protokoll gegeben, er hätte die Leiche erst später entdeckt. Doch das war nicht die erste Version, die Madsen den Behörden präsentiert hatte: Als er aus der Bucht vor Kopenhagen gerettet wurde, weil sein U-Boot gesunken war – er hatte es selbst versenkt –, gab er noch an, die junge Frau lebend an Land abgesetzt zu haben.

Nach den Funden der ersten Leichenteile, die beschwert wurden, damit sie unter Wasser blieben, änderte er seine Aussage. Wall sei die Einstiegsluke auf den Kopf gefallen. Am abgetrennten Kopf der Toten konnten allerdings keine entsprechenden Verletzungen festgestellt werden. (APA, red, 9.9.2020)