Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ), Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne), Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und der grüne Wirtschaftssprecher Hans Arsenovic (von rechts) stellten am Donnerstag die neuen Wiener Maßnahmen vor.

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Wien – Die Wiener Stadtregierung hat am Donnerstag ihr drittes Corona-Hilfspaket vorgestellt. Profitieren sollen die "Eckpfeiler" der Wiener Wirtschaft: Tourismus, Gastronomie, Hotellerie und Nachtwirtschaft. 50 Millionen will die Stadt dafür insgesamt zur Verfügung stellen. Die Maßnahmen sollen als "Lückenschluss" additiv zu jenen der Bundesregierung wirken, erklärte Finanzstadt Peter Hanke (SPÖ). Dabei wolle die Stadt genau adressieren, wo die Hilfe ankommt. "Jeder ist betroffen, aber jeder ist anders betroffen", meinte Hanke.

Joboffensive 50 + und Lehrlingsunterstützung

Deswegen sollen etwa mit der Joboffensive 50 + rund 1.000 Personen in Beschäftigung gebracht werden. Konkret will die Stadt dabei sechs Monate lang 100 Prozent der Lohn- und Gehaltskosten für ältere Beschäftigte in der Privatwirtschaft übernehmen. In der Anschlusszeit sollen 75 Prozent der Lohn- und Gehaltskosten bezahlt werden. 13 Millionen Euro fließen in diese Maßnahme.

Auch Lehrlinge sollen auf diese Weise unterstützt werden: Die Stadt will für mehrere Monate das Lehrlingsgeld für 600 Lehrlinge übernehmen, damit diese ihre Ausbildung abschließen können. Damit soll Lehrlingen und den Unternehmen geholfen werden. Außerdem verfüge die Wirtschaft danach über qualifizierte Arbeitskräfte, meinte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Vor allem Gastronomie und Hotellerie sollen von dieser Maßnahme profitieren.

Winterschanigärten erlaubt

Mit einem Touristikpaket wird zudem die Hotellerie direkt gestützt, sieben Millionen gehen zusätzlich für Werbemaßnahmen an den Wien-Tourismus. Drei Millionen Euro sollen die schwer getroffenen Wiener Nachtclubs unterstützen. Weitere 14 Millionen werden in eine Wachstumsinitiative für Klimaschutz und Standortentwicklung investiert.

Auch organisatorisch will man der Gastronomie unter die Arme greifen: Schanigärten dürfen heuer auch im Winter bestehen bleiben. Diese dürfen unmittelbar nach dem Sommerbetrieb weitergeführt werden. Dafür wurden klimagerechte Gebühren vereinbart, wie Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) betonte. Betriebe, die in Klimamaßnahmen investieren, werden von den Gebühren befreit. (brun, 10.9.2020)