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Bei der Explosion im Beiruter Hafen kamen Anfang August mehr als 190 Menschen ums Leben. Jetzt brennt es wieder.

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Eine riesige schwarze Rauchwolke stieg in den Himmel.

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Beirut – Ein Großbrand am Hafen von Beirut hat fünf Wochen nach der verheerenden Explosionskatastrophe Panik in der libanesischen Hauptstadt ausgelöst. Dichte Rauchwolken standen am Donnerstag über dem Gebiet. Nach Armeeangaben war ein Lagerhaus für Öl und Autoreifen in Brand geraten. Die Armee sei mit Löschhubschraubern im Einsatz. Bewohner wurden aufgefordert, die umliegenden Viertel zu verlassen.

Augenzeugen veröffentlichten Videos von dem Flammen im Internet. "Wahnsinns-Feuer am Hafen versetzt ganz Beirut in Panik. Wir bekommen einfach keine Atempause", schrieb die Forscherin Aya Majzoub von Human Rights Watch auf Twitter. "Wir können so viel Traumata einfach nicht vertragen", schrieb ein weiterer Nutzer. Viele Bewohner der Stadt stehen noch unter dem Eindruck der Explosionskatastrophe Anfang August, die weite Teile Beiruts verwüstete.

Fast 200 Tote bei Explosion im August

Bei der Doppelexplosion im Hafen von Beirut waren am 4. August mehr als 190 Menschen getötet und mehr als 6.500 weitere verletzt worden. Die Explosion von rund 2.750 Tonnen ungesichert gelagertem Ammoniumnitrat richtete massive Zerstörungen in der libanesischen Hauptstadt an, rund 300.000 Menschen wurden obdachlos.

Die Katastrophe hatte wütende Proteste ausgelöst als herauskam, dass die Behörden von dem riesigen Lager an hochexplosivem Ammoniumnitrat wussten und nicht eingegriffen hatten. Die Regierung trat inzwischen zurück.

Die Ursache des Brandes am Donnerstag war zunächst unklar. Auslöser könnten die Hitze oder ein "Irrtum" gewesen sein, sagte der Hafendirektor Bassem al-Kaissi. Das Feuer sei zunächst in einem Speiseöl-Lager ausgebrochen und habe dann auf gelagerte Autoreifen übergegriffen. (APA, 10.9.2020)