Der "Bundespraktikant" Sebastian Kurz wendet sich aus heiligen Hallen an sein kleines Volk. Es wird klein gehalten, denn Kleingeister sind die Top-Zielgruppe. Er schwafelt von schlimmen Bildern, vom Balkan und seiner umfassenden Lebenserfahrung.

Er hat sie gesehen, die Millionen und Millionen Menschen, denen es wirklich schlecht geht in dieser Welt, Das ist schlimm, aber wir leben auf einem anderen Stern. Das alles hat natürlich nichts mit uns zu tun und bei uns sprechen ohnehin schon zu viele eine andere Sprache.

Wir können nicht alle Millionen aufnehmen, wir – die nie so weit herumgekommen sind, wie er – sollen sein System verstehen. Es ist hart, aber es geht nicht anders. Wer noch nie ein Geilomobil gefahren ist, ist halt auf der falschen Stelle auf die Welt gekommen.

Vernichtung der Emotionen

Ja es gibt viele, die diese Bilder nicht mehr ertragen können, aber seht her, ich stehe in einer heilen Welt und sorge dafür, dass das auch so bleibt. Menschlichkeit wird aus dem Katalog gestrichen. So geht das. So funktioniert das. Die Vernichtung der Emotionen, wenn wir anderen beim Sterben zusehen müssen, sichert uns den nächsten Sonderrabatt im Supermarkt der Eitelkeiten.

Kurz will keine Geflüchteten aus Moria aufnehmen.
Foto: AP/Ronald Zak

Das Sakko sitzt. Die Macht bewegt sich perfekt. Der Praktikant schwebt erhaben über allem, was Menschenrechte jemals bedeuten könnten.

Der Gipfel der Facebook-Botschaft: Zur Täter-Opfer-Umkehr kommt nun auch noch der Spin, der Praktikant hätte solches wie Skrupel: er würde ja auch beinahe fast irgendwie dann doch helfen wollen, aber er kann es als oberster … (ja was?) einfach nicht mit seinem „Gewissen“ vereinbaren, zu helfen. So geht Hochglanzpolitik gegen die Menschlichkeit. (Bernhard Jenny, 14.9.2020)

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