Neben dem Ausmaß der gewaltigen Brände in Oregon haben die Behörden auch mit der Verbreitung von Falschinformation zu kämpfen

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Falsche Behauptungen über die verheerenden Brände in den US-Staaten Oregon und Kalifornien machen der örtlichen Polizei zu schaffen. Auf Twitter und Facebook verbreiten sich unter anderem Gerüchte über die Festnahme sechs Antifa-Mitglieder, die mehrere Brände gelegt haben sollen.

Laut Behörden handelt es sich dabei um Falschinformation. Weder Demonstranten, noch Antifa-Aktivisten oder Mitglieder der rechtsextremen Gruppe "Proud Boys" steckten hinter den Bränden – es handelt sich um Gerüchte, die derzeit in den sozialen Medien kursieren und die Arbeit der Sicherheitskräfte erschweren.

Die Welle an Verschwörungstheorien und Fake-News ist besonders auf Twitter ausgeartet.

Notruf mit Anfragen überflutet

Das Büro des Sheriffs in Douglas, Oregon beklagte, dass der Notrufdienst 911 mit Anfragen zu den Gerüchten überflutet wurde und den Betrieb störten. Auf Facebook rufte die Polizei-Station in Douglas die Öffentlichkeit dazu auf, keine weiteren Gerüchte zu verbreiten.

"Wir werden mit Fragen über Dinge überschwemmt, die FAKE-Geschichten sind", schrieb ein weiteres Sheriff-Büro in Jackson County, Oregon, am Donnerstagnachmittag auf Facebook. "Gerüchte erschweren den Schutz der Gemeinde", wurde hinzugefügt. Da sich die Falschmeldungen über einen vermeintlichen Terroranschlag häuften, warnte auch die FBI auf Twitter vor den Gerüchten.

Qanon verbreitete Tweet mit Falschmeldung

Auch die Qanon-Bewegung befeuert die Verbreitung der Falschinformationen. Wie CNN berichtet, teilte "Q", jene anonyme Person oder Personengruppe, die hinter den Verschwörungserzählungen steckt, einen Twitter-Beitrag des ehemaligen republikanischen US-Senatskandidaten Paul Joseph Romero. In diesem behauptet Romero, dass es Videobeweise für die Verhaftung von sechs Brandstiftern gäbe, die der Antifa angehören sollen.


Feuer in Oregon

An der US-Westküste wüten zurzeit heftige Brände. Laut Oregons Gouvanörin Kate Brown werden dutzende Menschen in den Brandgebieten vermisst. Wie sie am Freitag bekannt gab, befinden sich Zehntausende auf der Flucht vor den Flammen, vier Todesfälle konnten bisher bestätigt werden. Mehr als 4.000 Quadratkilometer Land stehen in Flammen. (red, 12.09.2020)