Fast hat man sich schon daran gewöhnt: Kauft man Kleidung für den Nachwuchs, findet man alles streng getrennt nach Geschlechtern in den Shops dargeboten. Die Bubenabteilung ist in Blau und Grün gehalten, die Mädchenabteilung in Rosa und Pink. Aber es hört bei der Kleidung nicht auf: Was von vielen Eltern oft als harmlos dargestellt wird (sind ja nur Farben und ist ja nur eine Phase), wird auch in andere Bereiche der Erziehung hineingetragen.

Buben, die mit Puppen spielen, müssen häufig mit Kommentaren rechnen.
Foto: heribert corn , corn@corn.at

Erwartungen an das Geschlecht

Buben dürfen nicht mit Puppen spielen, Mädchen nicht mit Autos. Und wenn sie nicht dem Rollenklischee entsprechen, wird das Verhalten der Kinder in irgendeiner Form kommentiert. So wird zum Beispiel dem Buben, der nicht gut mit dem Ball umgehen kann, gesagt, er werfe wie ein Mädchen. Neben den Erwartungen, die mit dem Satz an den Buben gestellt werden, wird aber auch gleich eine Abwertung gegenüber Mädchen ausgesprochen. User "pupsonaut" erklärt es in einem Posting:

"Ein richtiger Junge", das attestierte der Großvater dem Enkel:

Oft geht mit den Aussagen auch eine Wertung einher:

Eine Twitter-Userin ärgert sich über diese Aussagen:

Welche Sätze nerven Sie in diesem Zusammenhang?

Wie reagieren Sie, wenn das Verhalten Ihres Kindes mit Rollenklischees kommentiert wird? Was haben Sie schon von anderen Eltern, Großeltern oder vielleicht sogar Pädagoginnen und Pädagogen über Ihr Kind gehört? Und wie geht Ihr Kind mit solchen Erwartungshaltungen und transportierten Rollenklischees um? (wohl, 16.9.2020)