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Apple gibt nach. Aber nur ganz wenig.

Foto: Mary Altaffer / AP

Angesichts der wachsenden Kritik an den rigiden Regeln rund um den App Store geht Apple nun auf seine Kritiker zu und tut etwas, mit dem wohl nur wenige gerechnet haben: Man lockert tatsächlich die diesbezüglichen Bestimmungen. Allerdings in einem dermaßen geringen Maß, dass man damit erst recht wieder Verärgerung auslöst.

Regelwerk

Die neuen "App Store Review Guidelines" erlauben nun erstmals explizit Spielestreaming unter iOS. Doch wer nun darauf hofft, dass dies den Weg für Microsofts xCloud oder Google Stadia frei macht, wird schnell enttäuscht werden, legt Apple hierfür doch wieder strikte Rahmenbedingungen fest, die die Auslieferung der beiden Streamingplattformen unter iOS verunmöglichen.

So darf jede App nur ein Spiel enthalten, das noch dazu von Apple vorab geprüft werden und gewisse Metadaten für den App Store und dessen Suche bereitstellen muss. Damit einher geht aber auch die gewohnte Provision von 30 Prozent. Selbst für den Fall, dass sich ein Anbieter darauf einlässt, wäre das entsprechende Spiel unter iOS damit für die Nutzer erheblich teurer, als es etwa unter Android der Fall ist. Zwar ist ein Gesamtabo für alle Spiele eines Dienstes möglich, die finanzielle Beteiligung von Apple bleibt aber aufrecht.

Kritik

Entsprechend hält sich die Begeisterung bei den betroffenen Unternehmen in engen Grenzen. So spricht etwa Microsoft davon, dass dieser Ansatz eine "schlechte Nutzererfahrung" zur Folge hätte. Anstatt eine zentrale Anlaufstelle zu haben, müssten die Nutzer dann erst recht wieder unzählige Apps herunterladen. Zudem sei auch nicht nachvollziehbar, warum Spielestreaming speziell behandelt werde. Bei Netflix oder Spotify verlange man ja auch nicht, jeden Titel vorab zu prüfen und separat anzubieten.

Vonseiten Googles gab es zunächst keine Reaktion. (red, 14.9.2020)