Wenn man um diese Jahreszeit durchs Weinviertel fährt, dann gibt es kein Entkommen. Auf den Feldern liegen die großen, orangen "Plutzer" in Reih und Glied und warten darauf, geerntet zu werden. Aus den Kernen wird das tiefgrüne, aromatische Kürbiskernöl gepresst.

Ihre optisch ansprechenderen Verwandten sind allerorts vor den Bauernhöfen zum Verkauf gestapelt. Auch wenn die Speisekürbisse sich in ihrem Aussehen sehr unterscheiden, auf dem Teller konnte ich bisher wenig Unterschiede erkennen. Schmecken alle ein bisserl fad – ich bin einfach kein Kürbisfan.

Kürbis-Paradeiser-Lasagne
Foto: Helga Gartner

Der Besuch vegetarischer Gäste hat mich kürzlich dazu motiviert, einmal herauszufinden, wie Kürbis richtig gut schmecken kann. In Kombination mit erntefrischen Paradeisern, nicht zu wenig Käse und Béchamelsauce, das Ganze kraftvoll gewürzt, hat er mich überzeugt.

Da Lasagne ein ideales Gericht zum Aufwärmen ist, habe ich gleich eine größere Pfanne mit Nudelblättern und Kürbis-Paradeis-Sauce gefüllt.

Zutaten für die Paradeissauce: 2 rote Zwiebeln, 1 große Zehe Knoblauch, circa 1 kg reife Fleischparadeiser (oder zwei Dosen mit gewürfelten Paradeisern), Butternusskürbis (1 1/2 bis 2 kg), 1/8 l Weißwein, 1 EL Zucker, Olivenöl, Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, 1 bis 2 EL selbstgemachte Suppenwürze (oder zum Beispiel diese auf Lupinenbasis).

Zutaten für die Béchamelsauce: 750 ml Milch, 3 EL Butter, 3 EL Mehl, etwas geriebene Muskatnuss, Salz.

Zum Fertigstellen: 1 ½ Packerl Lasagne-Blätter, 2 bis 3 Kugeln Mozzarella, 3 bis 4 Flaschenparadeiser, etwas Kürbiskernöl, 100 g geriebener Parmesan, ein paar Butterflocken, eine feuerfeste Form in der Größe von ca. 25 x 35 cm.

Das Rezept als PDF zum Ausdrucken:

Die Zwiebeln in kleine Würfel schneiden und die Knoblauchzehe hacken.

Die Hälfte der Zwiebeln zur Seite stellen, sie werden später für den Kürbis benötigt.

Foto: Helga Gartner

Die Paradeiser eventuell schälen und dann in kleine Würfel schneiden.

Ob schälen oder nicht, hängt ein wenig von der Sorte ab. Viele Fleischparadeiser haben eine dünne Schale, die lasse ich dran.

Außerhalb der Saison sind gewürfelte Paradeiser aus der Dose oder Flasche zu empfehlen.

Foto: Helga Gartner

Einen guten Schuss Olivenöl in einem weiten, größeren Topf erhitzen, die Zwiebel und den Knoblauch darin anbraten, die Paradeiswürfel dazugeben und etwa 40 Minuten einkochen lassen.

Zur Seite stellen.

Foto: Helga Gartner

Den Kürbis in circa ein bis zwei Zentimeter dicke Scheiben schneiden, die Kerne entfernen und mit einem Sparschäler schälen.

Foto: Helga Gartner

Dann die Scheiben in circa ein bis zwei Zentimeter große Würfel schneiden.

Foto: Helga Gartner

In einer Pfanne zwei Esslöffel Olivenöl erhitzen und erst die Zwiebel anschwitzen, dann die Kürbiswürfel dazugeben.

Mit etwas Weißwein angießen und diesen einkochen lassen. Die Kürbiswürfel sollen weich sein, aber noch etwas Biss haben.

Die Paradeisersauce gut mit den Kürbiswürfeln vermischen und mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken.

Foto: Helga Gartner

Für die Béchamelsauce Butter in einem Topf schmelzen, das Mehl einrühren, bis die Masse dickbreiig ist und sich vom Topfboden löst.

Von der Herdplatte nehmen und die Milch angießen.

Foto: Helga Gartner

Das Mehl mit einem Schneebesen gut einrühren, bis eine glatte Masse entstanden ist.

Diese einmal aufkochen lassen und dann bei kleiner Hitze etwa zehn Minuten köcheln.

Immer wieder rühren, damit sich die Béchamelsauce nicht anlegt oder anbrennt.

Foto: Helga Gartner

Eine große Form (etwa 25 mal 35 Zentimeter) mit Butter ausstreichen und den Boden mit einer dünnen Schicht Béchamelsauce bestreichen.

Darauf eine Schicht Lasagne-Blätter legen. Als Nächstes kommt ein Drittel der Kürbis-Paradeiser-Fülle.

Mozzarella mit einem Eierschneider in dünne Scheiben schneiden und gleichmäßig verteilen.

Foto: Helga Gartner

Weiter geht es mit einer Schicht Lasagne-Blätter.

Auf diese kommt das zweite Drittel Kürbis-Paradeiser-Fülle und eine Schicht mit rohen Paradeisern.

Idealerweise sind es in Scheiben geschnittene Eierparadeiser. Diese mit etwas Kürbiskernöl beträufeln.

Dann die letzte Schicht Lasagne-Blätter, die restliche Kürbis-Paradeiser-Fülle einschichten.

Foto: Helga Gartner

Den Abschluss bildet die Béchamelsauce.

Foto: Helga Gartner

Mit Parmesan und ein paar Butterflocken bestreuen.

Foto: Helga Gartner

Im vorgeheizten Rohr bei 200 Grad (Ober-Unterhitze) etwa 45 Minuten backen.

Wenn die Lasagne schon vorher zu kräftig Farbe angenommen hat, die Hitze reduzieren und bei 170 Grad fertigbacken. Eventuell zusätzlich mit Alufolie abdecken.

Die Lasagne vor dem Anschneiden 10 bis 15 Minuten rasten lassen.

Foto: Helga Gartner

Anrichten und mit Blattsalat servieren. (Helga Gartner, 23.9.2020)

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Foto: Helga Gartner