Mišel Matičević in "Oktoberfest 1900".

Foto: ARD/Degeto

In diesem Jahr fällt das weltweit größte Volksfest, das Oktoberfest, dem Coronavirus zum Opfer. Auch wenn das manche im Falle der Münchner Wiesn anders sehen mögen, so gilt einmal mehr: Danke für nichts, Corona! Vor diesem Hintergrund könnte der ARD-Sechsteiler Oktoberfest 1900 eine kleiner Trost für "Oans, zwoa, drei, g’suffa!"-Fans sein, bekommen sie doch auch hier jede Menge Deftiges serviert.

Die Teile eins und zwei waren am Dienstag zu sehen. In der ARD-Mediathek sind bereits alle Episoden verfügbar, allerdings nur für Zuseher aus Deutschland. Auch an dieser Stelle ein: Danke für nichts, Geoblocking!

Mišel Matičević als Bierbaron

Die Geschichte von Oktoberfest ist im Jahr 1900 angesiedelt, als zwei Großbrauereien um die Vormachtstellung auf der Wiesn kämpfen. Für seine Rolle als Nürnberger Bierbrauer Curt Prank, der sich in München etablieren möchte, hat sich Mišel Matičević 15 Kilo angefressen, erzählte er kürzlich im STANDARD-Interview. Wie? Mit Nutella, Pizza, Ben & Jerry’s und der Devise: kein Sport.

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Auch in Oktoberfest ist Matičević jedes Mittel recht. Er möchte auf der Wiesn eine Bierburg für 6000 Gäste aufstellen. Um seine Pläne realisieren zu können, müssten fünf Bierbuden weichen. Darunter auch jene von Ignaz Hoflinger (Francis Fulton-Smith) und seiner Frau Maria (Martina Gedeck). Voilà, und schon ist der Motor für die Geschichte konstruiert: die Rivalität zweier Familien.

An manchen Stellen trieft das Pathos nur so, bitte keine Zeitlupen mehr, und dennoch ist Oktoberfest sehenswert – allein schon wegen des Schauspielerensembles und der Opulenz. Viel Glanz im Münchner Dreck des Jahres 1900. (Oliver Mark, 16.9.2020)