Der September ist bei Apple traditionell der Monat des iPhones. Die Corona-Pandemie dürfte aber zu Lieferproblemen geführt haben, weshalb das Smartphone später kommt. Nun wurde aber doch zu einer Keynote geladen, bei der Apple-CEO Tim Cook gleich zu Beginn festhielt, dass der Event ganz der Apple Watch und dem iPad gilt.

Apple Watch Series 6

Den Anfang machte die Smartwatch des Konzerns. Anfangs wusste Apple ja nicht so ganz, in welche Richtung man mit der Watch will. Mittlerweile hat man aber den Fokus gefunden: Fitness und Gesundheit. Die neueste Version des Betriebssystems der Uhr bringt etwa Tracking des Schlafs und Erinnerungen fürs Händewaschen.

Sauerstoffsättigung messen

Auch bei der nun enthüllten Version 6 wird dieser Fokus fortgesetzt. So wurde ein neuer Sensor integriert, der die Sauerstoffsättigung misst. Innerhalb von 15 Sekunden wird eine Messung durchgeführt – auch während des Schlafs soll der Sensor arbeiten und Alarm schlagen, wenn die Sättigung zu weit sinkt. Apple will in diesem Zusammenhang mit Unis und Gesundheitsbehörden zusammenarbeiten, um mit den gewonnenen Daten neue Erkenntnisse zu Covid-19 zu gewinnen.

Besserer Chip, hellerer Bildschirm

Im Inneren kommt ein neuer Chip zum Einsatz, der deutlich schneller als der Vorgänger sein soll. Auch bei der Bildschirmhelligkeit will der Hersteller klar nachgebessert haben. Neue Watchfaces wurden ebenso vorgestellt, unter anderem Designs für Menschen, die Farben mögen oder viel unterwegs sind. Apples Mimojis können ferner als Hintergrundbild verwendet werden.

Wo ist eigentlich mein Kind gerade?

Die Apple Watch kann künftig auch für Familienmitglieder eingerichtet werden, die kein iPhone besitzen. Eltern können etwa überprüfen, wo ihre Kinder gerade sind, oder mit ihnen direkt über Mimojis kommunizieren. Für die Nutzung ist eine Apple Watch mit LTE-Anbindung nötig – Österreich zählt vorerst nicht zu den Ländern, in denen die Funktion verfügbar ist.

Ab 279 Dollar

Um noch mehr Leute zu erreichen, hat Apple nun auch eine günstigere Version der Watch vorgestellt, bei der der Chip der fünften Generation zum Einsatz kommt. Der Hersteller nennt diese Version der Uhr Apple Watch SE. 279 Dollar werden dafür verlangt.

Die Series 6 ist ab 399 Dollar erhältlich. Hierbei handelt es sich allerdings nur um die GPS-Version ohne LTE-Anbindung. Die Uhren sind ab Freitag erhältlich – ohne USB-Ladekabel aufgrund des Klimaschutzes, wie der Hersteller betont.

Pumpen mit Apple

Damit die Apple Watch dem Image des Fitnessgeräts vermehrt gerecht wird, startet der Hersteller ein Service namens "Fitness+". Workout-Videos können auf einem iPhone oder Fernseher abgespielt werden, während Daten der Apple Watch eingeblendet werden. Der Konzern will etliche Sportarten abbilden, die man daheim, draußen oder im Fitnesscenter machen kann. Abrufen kann man die Programme in einer eigenen App, jede Woche sollen neue Workouts dazukommen. Zehn Euro pro Monat werden für "Fitness+" verlangt. Starten soll der Dienst Ende des Jahres – nicht aber in Österreich.

Apple One

Apple bietet ferner nun die Möglichkeit, dass man sämtliche Dienste des Herstellers im Rahmen eines einzigen Abos nutzt. Darunter sind Arcade, News+, TV+, Music, Fitness+ und 50 Gigabyte Speicher bei iCloud. 14,95 Dollar pro Monat kostet der Dienst mindestens – hierbei sind aber nicht alle Services inbegriffen. Im Herbst soll Apple One bereits starten. Eine Version mit sämtlichen Diensten kostet 29,95 Dollar.

iPad 8 mit besserem Innenleben

Vom iPad gibt es nun auch eine neue Version – die achte mittlerweile. Das Tablet ist mit dem A12-Bionic-Chip ausgerüstet und soll 40 Prozent flotter als das Vormodell sein. Ausgeliefert wird das Gerät mit iPad OS 14. Apple verlangt für das neue Tablet 329 Dollar – ab Freitag ist das Gerät verfügbar. Eine Vorbestellung ist ab sofort möglich.

iPad Air mit neuem Design

Beim iPad Air hat der Hersteller nicht nur beim Innenleben nachgebessert, sondern auch das Design überarbeitet. Der Home-Button fällt gänzlich weg – das Gerät ist nun auch in mehreren Farben erhältlich. Entsperrt wird das Tablet über einen winzigen Knopf auf der Oberseite des Geräts, der den Fingerabdruck erfasst.

Im Inneren des iPad Air arbeitet nun ein 5-nm-Chip mit sechs Kernen – Apples A14. Beim Thema Speed und Grafikperformance verspricht der Hersteller ordentliche Zuwächse. Auch bei KI-Berechnungen soll Apple mit dem Chip ordentliche Fortschritte erzielt haben. Zuletzt verabschiedet man sich beim Anschluss von Lightning und nutzt nun USB-C. Ab 599 Dollar ist man im Oktober dabei.

Neue Versionen der Betriebssysteme

Früher gibt es iOS 14 und iPad OS 14. Die Betriebssysteme erscheinen nämlich bereits an diesem Mittwoch. WatchOS 7 und tvOS 14 wird es noch in dieser Woche geben. Auf die neue MacOS-Version muss man noch eine Weile warten. Und das war es dann auch letztlich mit den Neuvorstellungen dieser Keynote. (Daniel Koller, 15.9.2020)