Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und Homeoffice – die Corona-Krise setzt der OBB schwer zu. In Summe erwartet Bahnchef Andreas Matthä heuer ein Umsatzminus von etwa 800 Millionen Euro. Gewinn werde es keinen geben, sagte Matthä am Mittwoch im Ö1-"Morgenjournal". "Die Masse davon wird im Personenverkehr liegen", sagt er über die Erlösrückgänge.

Positiv entwickeln sich bei der ÖBB derzeit nur die Nachtzüge.
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Gegensteuern will Matthä mit einem Kosteneinsparungsprogramm: "Wir werden etwa 300 Millionen aus eigener Kraft stemmen können." Zusätzlich sollen Vertragsanpassungen für gemeinwirtschaftliche Leistungen weiteren "Income" bringen. Konkret geht es dabei um eine Notvergabe auf der Weststrecke, die etwa 190 Millionen Euro eingespielt haben soll.

Schwacher Gütervekehr

Unrund läuft es auch im Güterverkehr, das Minus schwanke von Woche zu Woche zwischen 15 und 20 Prozent. "Das ist ein Zeichen, dass die europäische Wirtschaft deutliche Impulse braucht, damit es wieder aufwärts geht", spricht sich Matthä für mehr staatliche Unterstützung aus.

Einziger Lichtblick in der Corona-Krise sind Matthä zufolge die Nachtzüge, bei denen das Buchungsniveau 90 Prozent betrage. Viele würden diese der Nutzung eines Flugzeugs vorziehen, da es eigene Abteile gebe. Künftig soll der Bereich weiter ausgebaut werden. Zunächst soll im Dezember eine Verbindung nach Amsterdam starten, dann Zürich und ab 2022 weitere Destinationen. (red, 16.9.2020)