Steigende Infektionszahlen in Wien haben die deutsche Bundesregierung alarmiert.

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Wien/Berlin – Die hohe Anzahl von neuen Corona-Fällen in Wien hat die deutsche Bundesregierung alarmiert. Aus deutschen Regierungskreisen wurde dem STANDARD bestätigt, dass Wien am Mittwochnachmittag zum Risikogebiet erklärt werden wird.

"Seit dem 5. September liegen deutlich mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner vor, daher sehen wir uns zum Handeln gezwungen", hieß es zum STANDARD. Die Entscheidung treffen das Auswärtige Amt, die Ressorts für Inneres und Gesundheit sowie das Robert-Koch-Institut in Berlin.

Quarantäne verpflichtend

Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland einreist, braucht einen negativen Corona-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist. Kann er diesen dem örtlichen Gesundheitsamt nicht vorlegen, ist eine zweiwöchige Quarantäne verpflichtend.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sieht in der Entscheidung, Wien zum Risikogebiet zu erklären, "keine Besonderheit". "Es ist eine Entwicklung, die ganz Europa, vor allem die urbanen Räume, trifft. Das gilt ja schon für andere europäische Großstädte wie Brüssel, Paris, Prag, Genf – überall dort, wo es natürlich auch größere Menschenansammlungen gibt."

Und fügte hinzu: "Im Vergleich zu anderen Millionenstädten sind wir sehr gut vorbereitet, insbesondere was das Gesundheitswesen betrifft."

Für die Schweiz zählt Wien schon länger als Risikogebiet. (red, APA, Birgit Baumann, 16.9.2020)