Ein Flüchtling berichtet bei Joko und Klaas aus Lesbos.

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Berlin – Die deutschen Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf haben sich bei ProSieben wieder 15 Minuten freie Sendezeit erspielt und sie diesmal genutzt, um ein Schlaglicht auf die Zustände an den EU-Außengrenzen zu werfen.

"A Short Story of Moria"

In dem Doku-Film "A Short Story of Moria" schilderte am Mittwoch zur besten Sendezeit eine Viertelstunde lang ein Flüchtling aus Afghanistan, unter welch widrigen Bedingungen er nach Europa kam und auf welch unwürdige Zustände er traf. In einem Videocall erzählte der junge Mann von den katastrophalen Bedingungen in dem inzwischen bei einem Feuer zerstörten Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. In den Aufnahmen waren auch Tränengaseinsätze der griechischen Polizei und viele weinende Kinder zu sehen. "Kümmert euch um dieses Chaos", appellierte der Mann.

Es sei am Rande des Erträglichen, dies zu sehen, sagten Joko und Klaas zu Sendungsbeginn und warnten davor, sich die folgenden Minuten zusammen mit Kindern anzusehen.

Moria nach Männerwelten

Die beiden Entertainer behandeln in ihrer Sendung "Joko & Klaas live" immer wieder gesellschaftlich relevante Themen. So warfen sie einmal mit der fiktiven Ausstellung "Männerwelten" ein Schlaglicht auf sexuelle Übergriffe auf Frauen, zuletzt veranstalteten sie eine Art Verschwörungsquiz im Stil einer Call-in-Show.

Die freie Sendezeit hatten sich die Moderatoren in der am Dienstag ausgestrahlten, aber schon vor einem Monat aufgezeichneten Show "Joko & Klaas gegen ProSieben" erspielt, in der sie in mehreren Wettkämpfen gegen ihren Arbeitgeber antraten.

Direkt nach der Aufzeichnung vor vier Wochen hatten sie demnach schon beschlossen, die gewonnene Sendezeit Moria zu widmen, und zahlreiche Kontakte dorthin geschlossen. "Wir wollen, dass jeder weiß, was an der EU-Außengrenze passiert." (APA, 17.9.2020)