Die Eltern des fanatischen Diktators: Klara Hitler (1860–1907) ...

Foto: Unbekannt

... und Alois Hitler (1837–1903, hier etwa 1898).

Foto: Josef Reinegger

St. Pölten – Die lange Geschichte der Natur und die kurze Geschichte des Menschen unter einem Dach, das ist das Konzept des Museum Niederösterreich im Kulturbezirk St. Pölten. Gegründet wurde das Haus 1911 als Landesmuseum Niederösterreich. Seit 2017 ist es ein Haus für Natur und ein Haus der Geschichte.

Im Haus für Natur können sich die Besucherinnen und Besucher in der Sonderausstellung Klima & Ich (bis 7. März 2021) über ein weltweites Phänomen informieren, das weitreichende Folgen für den Planeten als Lebensraum – auch – des Menschen hat und auf unabsehbare Zeit noch haben wird.

Die Schau ist an die gesamte Bevölkerung, vor allem natürlich an die Jungen gerichtet, die sich vielleicht bisher nur en passant darüber informieren konnte, was ein anthropogener Klimawechsel ist, wer ihn verursacht, welche Folgen er hat und warum so viel darüber gesprochen wird.

Als "Ausstellung als Handlungsanleitung" versteht das Haus für Natur diesen Parcours durch zahlreiche Stationen, die das Thema vermittelt, das die kommenden Jahrzehnte beherrschen wird.

Gegen Klimafieber hilft nur Vernunft

Noch kann gegen die schlimmsten Auswirkungen der Erderhitzung etwas getan werden, darüber ist sich die Mehrheit der Wissenschafter weltweit einig. Aber ebenso unmissverständlich ist ihre Botschaft, die von der Klimaschutz-Ikone Greta Thunberg weitergetragen wird: Gehandelt werden muss heute und in großem Stil. Das heißt, wir müssen unsere Art zu leben ändern.

Jede kluge Anleitung dafür ist wichtig. Die Nachrichten und Debatten über Covid-19 übertönen derzeit vieles andere. Doch gegen die Pandemie wird es eine Impfung geben, gegen das Klimafieber hilft nur die Vernunft.

Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer, so lautet der Titel eines berühmt gewordenen Bildes des spanischen Künstlers Francisco de Goya (1746–1828). Das lässt sich auch politisch deuten. Ein "Schlaf der Vernunft" hat wohl die zweite Corona-Welle verursacht, aber, noch schlimmer, auch verhindert, dass früher Maßnahmen gegen den Klimawandel getroffen wurden, der ja schon seit mehr als 60 Jahren debattiert wird.

Bis zum Ausbruch der "Urkatastrophe"

Ein besonders grauenhaftes Beispiel der Abwesenheit jeglicher Vernunft sind die beiden Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts, und da vor allem der Aufstieg des Nationalsozialismus mit allen bekannten, katastrophalen Begleiterscheinungen und Folgen. Das Haus der Geschichte des Museum Niederösterreich zeigt noch bis zum 24. Jänner 2021 die Sonderausstellung Der junge Hitler – Prägende Jahre eines Diktators 1889–1914.

Ein ambitionierter Blick in die uns heute fremden Lebensumstände, politischen Strukturen und kulturellen Dynamiken des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch der "Urkatastrophe" des Ersten Weltkriegs, in den der junge Hitler mit Begeisterung zog. (ploe, 18.9.2020)