Wer ist ein Verdachtsfall? Wer ist wirklich infiziert? Das soll künftig schneller festgestellt werden.

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Um 14.55 Uhr, eine knappe Stunde nach Verkündung der neuen Corona-Nachjustierungen der Regierung, vermeldete die Austria Presse Agentur: "Bildungsbereich von Zehn-Personen-Regelung ausgenommen". Alles "gelb" also auf der Corona-Ampel für den Schulbereich. Jedenfalls mit Stand Donnerstagnachmittag.

Für kommende Woche hat das Ressort von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) große Pläne: Gemeinsam mit der Wiener Gesundheitsbehörde will man die Testung von Verdachtsfällen und unmittelbaren Kontaktpersonen an den Schulen beschleunigen. Zu diesem Zweck sollen ab spätestens Dienstag Schulärztinnen und Schulärzte mit Gurgeltests an die betroffenen Standorte ausrücken, erklärt eine Sprecherin des Ministers im Gespräch mit dem STANDARD.

150 Tests pro Tag

Rund 150 Testungen pro Tag würden in der Hauptstadt derzeit dafür benötigt, das sei mit einem Sechs-Personen-Team gut zu bewältigen, heißt es aus dem Bildungsressort. Wer bis 10 Uhr vormittags drankommt, erhalte damit künftig noch am selben Tag ein Ergebnis. Alle Verdachtsfälle, die danach auftreten, sollen tags darauf ausgewertet sein.

Im konkreten Fall wird das mobile Einsatzteam von den Gesundheitsbehörden an die betroffene Schule gerufen. Die Direktorinnen und Direktoren will das Ministerium spätestens am Sonntag über die genauen Abläufe informieren. Und sollte sich das System bewähren, scheint man auch einer Ausweitung der Aktion über die Wiener Stadtgrenze hinaus nicht abgeneigt. (Karin Riss, 17.9.2020)