Eine Studie beschreibt, wie viele Österreicherinnen und Österreicher im Juni und Juli Berührungspunkte mit Corona hatten.

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"Bald wird jeder von uns jemanden kennen, der an Corona gestorben ist", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Anfang der Pandemie im März kurz vor dem Lockdown.

Nun gibt es Zahlen, die beschreiben, wie die Situation vor dem Sommer in den Familien war. Laut einer im Juni und Juli durchgeführten Erhebung waren 29 Prozent der Österreicherinnen im Familienkreis von Corona betroffen. Damals berichtete noch der größte Teil von negativen Corona-Tests, nur elf Prozent der Befragten hatten eine Person in der Familie, die positiv auf das Coronavirus getestet war, zwei von 100 eine Person in der Familie, der oder die im Krankenhaus behandelt werden musste.

Das hieß für damals: Gut drei Viertel der Österreicher hatten im Familienkreis keinerlei Berührungspunkte mit Corona. Im weiteren Freundes- und Bekanntenkreis traf das auf über 70 Prozent der Österreicher zu. 29 Prozent der Österreicher kannten jemanden, der oder die an Corona mit grippeähnlichen Symptomen oder schwerer erkrankt war. Dies konnte am Arbeitsplatz, im Ort oder im Verein sein.

Frauen und Gebildetere mit höheren Werten

Signifikant mehr Frauen (33 Prozent) als Männer (25 Prozent) gaben an, jemanden zu kennen, der oder die (schwer) an Corona erkrankt ist. Ähnlich verhielt es sich mit dem Bildungsniveau: Unter jenen mit Matura oder höherem Bildungsabschluss waren es 34 Prozent, unter jenen ohne Matura nur 27 Prozent.

Die Betrachtung nach Altersgruppen: Unter den bis 40-Jährigen kannten 36 Prozent an Corona (schwer) erkrankte Personen, bei den über 60-Jährigen waren es nur 19 Prozent. Dies dürfte auch mit der Betrachtung nach Parteipräferenz korrelieren: 38 Prozent der Grün-Wähler, aber nur 23 Prozent der FPÖ-Wähler kannten an Corona erkrankte Personen.

Die Studie wurde von Anfang Juni bis Anfang Juli durchgeführt. Es wurden 800 Interviews mit Personen über 16 Jahren, die repräsentativ für die österreichische Bevölkerung sind, durchgeführt. Die Befragung erfolgte online und telefonisch und war ein Gemeinschaftsprojekt von Triple M Matzka Markt- und Meinungsforschung, Telemark Marketing und Redem. Die Befragung wurde einer Qualitätskontrolle und Faktorengewichtung durch Redem unterzogen, dabei wurde die Verlässlichkeit des Antwortverhaltens jedes Befragten überprüft und bewertet. (red, 18.9.2020)