Ob echte Hacker auch im Iran bunt hintergrundbeleuchtete Tastaturen einsetzen, ist nicht bekannt.

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Die USA haben Sanktionen gegen eine iranische Hackergruppe und 45 damit verbundene Personen verhängt. Das Finanzministerium in Washington teilte am Donnerstag mit, die Gruppe mit dem Namen "Advanced Persistent Threat 39" (APT39) werde über eine nun ebenfalls mit Sanktionen belegte Tarnfirma namens Rana Intelligence Computing Company (Rana) durch das iranische Geheimdienstministerium kontrolliert.

Über APT39 habe die iranische Regierung iranische Dissidenten, Journalisten, internationale Firmen und Reisebüros über Jahre hinweg mit Schadsoftware ausspioniert.

Etwaiger Besitz der Gruppe, der Firma und der Personen in den USA werden eingefroren. US-Staatsbürgern werden Geschäfte mit den Betroffenen untersagt. Finanzminister Steven Mnuchin erklärte: "Das iranische Regime benutzt sein Geheimdienstministerium als Werkzeug, um unschuldige Zivilisten und Unternehmen ins Visier zu nehmen und seine destabilisierende Agenda auf der ganzen Welt voranzutreiben.

Ziele

Das Finanzministerium teilte mit, Rana habe rund 15 Firmen in den USA vor allem in der Reisebranche angegriffen, um Bewegungen bestimmter Personen nachzuvollziehen, die vom Iran als Bedrohung eingestuft würden. Mindestens 15 Länder im Nahen Osten und in Nordafrika sowie zehn Staaten im Kaukasus und in Zentralasien seien ebenfalls betroffen. Dort seien unter anderem Regierungseinrichtungen und Telekommunikationsfirmen von den Hackern angegriffen worden. Im Iran selbst seien so ebenfalls Dissidenten ausgespäht worden.

Das Finanzministerium setzte auch zwei Firmen im Libanon auf die Sanktionsliste. Zur Begründung hieß es, die Unternehmen Arch Consulting und Meamar Construction würden durch die schiitische Hisbollah kontrolliert. Die US-Regierung betrachtet die iran-treue Hisbollah als Terrororganisation. Die Partei Hisbollah verfügt über eine eigene Miliz und kontrolliert im Libanon ganze Gebiete. (APA, 18.09.2020)