Wer einen ganzen Stadtteil baut, in dem in wenigen Jahren mehr als 20.000 Menschen wohnen und tausende arbeiten werden, hat auch das Leben zukünftiger Generationen im Blick. In aspern Seestadt hat man sich daher einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Bauweise verschrieben. Als "Urban Lab" der Smart City Wien will die Seestadt ein Vorbild in der Stadtentwicklung sein: Innovationen in Wohnbau, Mobilität und Energie werden hier getestet, die auch andernorts angewandt werden sollen.
Preisverdächtig
Den Anspruch auf hohe Qualität und Innovationskraft zeigen die zahlreichen Preise in Sachen Ökologie und Energieeffizienz, welche die Entwicklungsgesellschaft Wien 3420 aspern Development AG, Magistratsabteilungen, Planungsbüros, Bauträger und Partner bereits für Seestadt-Projekte erhalten haben. 2019 erhielt etwa das ganze Quartier am Hannah-Arendt-Park den "Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit" des Klimaschutzministeriums. Dank der verpflichtend hohen Standards, die Seestadt-Projekte etwa anhand des TQB (Total Quality Building)-Bewertungssystems der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (ÖGNB) aufweisen müssen, ist die Dichte an klimaaktiv Auszeichungen wohl nirgendwo in Österreich so hoch wie in aspern Seestadt.
Smarte Energiekonzepte
Auch im Norden, wo die Bauarbeiten im Quartier "Am Seebogen" laufen, will man an die Erfolge anknüpfen: Der neue Bildungscampus Liselotte-Hansen-Schmidt wird energietechnisch weitgehend autark sein.
Bereits seit 2013 entwickelt die Aspern Smart City Research (ASCR) Lösungen für die Energiezukunft im urbanen Raum. Ziel des in aspern Seestadt beheimateten, europaweit größten Energieforschungsprojekts ist es, unser Energiesystem effizienter und klimafreundlicher zu machen. Nach einem Wohngebäude, einem Studierendenheim sowie einem Bildungscampus bekam die ASCR mit dem tz2, der Erweiterung des Technologiezentrums der Wirtschaftsagentur Wien in der Seestadt, auch eine Gewerbeimmobilie als neues Forschungsobjekt dazu. Und ganz aktuell widmet sich die Forschungsgesellschaft, die von Siemens, Wien Energie, Wiener Netze, Wirtschaftsagentur Wien und Wien 3420 AG gegründet wurde, dem Thema E-Mobilität: In der multifunktionalen Hochgarage SEEHUB werden umweltfreundliche, kundenorientierte und gleichzeitig netzdienliche Ladestrategien entwickelt.
Gamechanger
Damit die gesamte Bau- und Immobilienbranche vom Know-how aus der Seestadt profitiert, ist die Wien 3420 AG auch bei Vernetzung und Innovation vorne mit dabei: Erst im Juni wurde "Digital findet Stadt" unter Federführung der IG Lebenszyklus Bau und dem AIT Austrian Institute of Technology GmbH gestartet. Die Plattform bündelt Innovationsaktivitäten im Bereich Digitalisierung der Branche und möchte damit Synergieeffekte schaffen. Und wo befindet sich deren Demonstrationslabor, wo die Zukunft des Bauens und Wohnens erlebbar wird? Natürlich in der Seestadt.