Fabian (Lenius Jung), Jakob (David Ali Rashed, M.) und Mira (Flora Li Thiemann) haben einen Obdachlosen getötet.

Foto: ZDF Christiane Pausch

Drei Jugendliche sitzen in einem U-Bahnhof auf einer Bank. Da kommt es zu einem Streit mit einem Obdachlosen, ein Wort gibt das andere und plötzlich eskaliert die Gewalt. Am Ende ist der Mann tot und die Teenager auf der Flucht. Die Familien beschließen, die Tat zu vertuschen. "Totgeschwiegen" nennt sich das schockierende Drama, das am 21. September um 20.15 Uhr im ZDF läuft.

In so einer Lage die Wahrheit zu sagen, das erfordert viel Mut, das wissen auch Franziska Schlotterer und Gwendolyn Bellmann, die gemeinsam das Drehbuch geschrieben haben. "Der Gedanke, dass die eigenen Kinder, die man über alles liebt, einen Menschen getötet haben könnten, ist so furchtbar, dass man sich das gar nicht vorstellen mag", sagt die Regisseurin.

"Eltern den Spiegel vorgehalten"

Gleichzeitig sei die Auseinandersetzung mit den Figuren sehr spannend gewesen. "Sie hat uns gezwungen, uns selbst als Eltern den Spiegel vorzuhalten und uns immer wieder zu fragen: Wie würden wir uns verhalten? Diese Frage ist zum Herzstück des Films geworden und wir haben versucht, sie so ehrlich wie möglich zu beantworten."

"Totgeschwiegen", mit Claudia Michelsen, Godehard Giese, Katharina Marie Schubert und Laura Tonke, ist ein verstörender Film, von Schlotterer mit einem herausragenden Schauspieler-Ensemble inszeniert. Einfühlsam und eindrücklich lotet sie ein interessantes Spannungsfeld aus. Auf der einen Seite das moralisch Richtige – die Tat gestehen und die Verantwortung übernehmen. Auf der anderen Seite die Fürsorge für die Kinder, die man als Eltern doch eigentlich immer schützen will. (APA, dpa, 18.9.2020)