Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat Österreichs Pläne für die Umsetzung der Uno-Ziele zur nachhaltigen Entwicklung dargelegt.

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Wien / New York – Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Freitag in einer Videobotschaft die Pläne Österreichs für die Umsetzung der Uno-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) dargelegt.

Hohe Ziele

17 Ziele hat die Uno formuliert. Als wesentliches Element der SDGs nannte der Bundespräsident im Rahmen der virtuellen Eröffnungswoche der Uno-Generalversammlung SDG 13, "Climate Action", also Maßnahmen zum Klimaschutz. In diesem Bereich habe sich Österreich hohe Ziele gesteckt: einen massiven Ausbau erneuerbarer, nichtnuklearer Energiequellen bis 2030, das Auslaufen fossiler Brennstoffe bis 2040 und Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen sowie Investitionen in klimafreundliche Technologien zu fördern.

Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele.
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"Wir sind uns jedoch bewusst, dass keiner von uns das alleine schaffen kann – nur gemeinsam können wir die Klimakrise bewältigen", betonte Van der Bellen. Europa als reichster Kontinent müsse diese Aufgabe mit den größten Fortschritten anführen. Deshalb habe sich die EU verpflichtet, "unseren Kontinent bis 2050 klimaneutral zu machen", so Van der Bellen.

"Green Deal" als Herzstück

Herzstück dieses Erfolgs sei die europäische Wachstumsstrategie nach der Covid-19-Pandemie, der europäische "Green Deal". "Und wir werden uns noch weiter anstrengen", versicherte der Bundespräsident. "Statt einer Reduktion von CO2-Emissionen um 40 Prozent bis 2030 hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen diese Woche angekündigt, dass es eine Reduktion um 55 Prozent geben soll", erklärte Van der Bellen. Die Details müssten erst in der europäischen Gesetzgebung verankert werden. Aber die Richtung der Bemühungen sei klar: "Es gilt, keine Zeit zu verlieren."

Langer Prozess

Die österreichische Regierung habe heuer den ersten nationalen Überprüfungsbericht zur Umsetzung der SDGs vorgelegt, sagte Van der Bellen. Diese Überprüfung sei das Ergebnis eines integrativen Prozesses, "an dem nicht nur unsere nationalen und regionalen Regierungen beteiligt" seien, sondern auch eine Vielzahl von Interessengruppen: Hochschulen, Unternehmen, subregionale Behörden, NGOs und "viele begeisterte Einzelpersonen".

Angesichts der Bemühungen zur Bekämpfung der Corona-Krise verwies Van der Bellen darauf, dass es für die Klimakrise keinen Impfstoff und keine schnelle Lösung gebe. "Wir selbst und unsere Handlungen sind die Impfung", betonte er.

Der Bundespräsident nahm an der "SDG Moment" genannten Veranstaltung teil, deren Ziel es ist, inspirierende Beispiele in Zusammenhang mit der Umsetzung der SDGs zu beleuchten. Die Schwerpunkte dabei liegen auf den Themen Armut und Ungleichheit, Klimakrise und Geschlechtergleichstellung. Die Videobotschaft des Bundespräsidenten fiel in das Segment zu "globalen und regionalen Fortschritten im Bereich SDGs", wie die Präsidentschaftskanzlei mitteilte. (APA, red, 18.9.2020)