Ein Feuerwehrmann ist beim Einsatz gegen einen Waldbrand in Kalifornien ums Leben gekommen

Foto: AFP/Kyle Grillot

San Bernardino – Ein Feuerwehrmann ist beim Einsatz gegen einen Waldbrand in Kalifornien ums Leben gekommen. Die Einsatzkräfte hätten am Donnerstag das "El Dorado Fire" im Nationalforst von San Bernardino östlich von Los Angeles bekämpft, ging am Freitag aus einer Mitteilung der zuständigen Forstverwaltung auf Twitter hervor.

Nach offiziellen Angaben brennt das Feuer dort schon seit 13 Tagen und betrifft eine Fläche von mehr als 77 Quadratkilometern. Mehr als 1.300 Feuerwehrleute sind im Einsatz.

In Kalifornien und auch in den Westküstenstaaten Oregon und Washington wüten seit Mitte August Dutzende Feuer. Mehr als 30 Menschen kamen bereits ums Leben. Millionen Menschen leiden unter Luftverschmutzung. Die Feuersaison 2020 hat in Kalifornien jetzt schon eine Fläche von mehr als 14.000 Quadratkilometern Land zerstört – ein Rekord laut der Behörde Cal Fire, die seit 1987 diese Jahresstatistik führt.

Klimawandel als Mitursache

Aus Sicht des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sind die verheerenden Waldbrände eine Folge des menschengemachten Klimawandels. Dieser trage seit etwa 20 Jahren wesentlich dazu bei, dass Dürreflächen sowie extrem ausgetrocknete Streu und Vegetation im Westen der USA zunehmen, sagte die Waldbrand-Expertin Kirsten Thonicke.

Ein kleiner Funke und extreme Winde reichten schon aus, um Brände mit großem Zerstörungseffekt entstehen zu lassen. "Über diese Wirkungskette trägt der Klimawandel mit dazu bei, dass die Waldbrände diese Ausmaße mit diesen Auswirkungen annehmen."

Zur Einschätzung von US-Präsident Donald Trump, nicht der Klimawandel, sondern fehlerhaftes Forstmanagement sei Hauptursache für die Waldbrände, sagte Thonicke: Kalifornien sei sehr erfahren im Legen kontrollierter Brände, um Totholz und Streu zu beseitigen und die Auswirkungen späterer Waldbrände zu mindern. Der Minderungseffekt sei aber in der jetzigen Extremsituation begrenzt. "Extrem hohe Winde in einem gebirgigen Gelände, das von der Dürre stark ausgetrocknet ist, wirken da einfach viel stärker. Und diese werden durch den Klimawandel häufiger und stärker, die Feuersaison dauert länger". (APA, dpa, red, 18.9.2020)