Peter Stöger will mit der Austria die esten Punkte einfahren.

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Liveticker Bundesliga: Hartberg vs. WAC, Admira vs. St. Pölten, Austria vs. Ried, So. 17 Uhr

Wien – Auf die Austria warten in der Fußball-Bundesliga Spiele, in denen die Rollen klar verteilt sind. Die Violetten gehen nicht nur am Sonntag (17.00 Uhr) im ersten Heimspiel der neuen Saison gegen die SV Ried als Favorit in die Partie. Auch in den darauffolgenden Partien gegen die Admira und die WSG Tirol sollten Zähler gesammelt werden.

Peter Stöger nahm den Auftrag gerne an. "Wenn man das als Last oder Bürde sieht, ist man hier beim falschen Club", sagte der General Manager Sport der Wiener. Mit Ried gebe es eine Aufgabe, mit der man "klarkommen muss". Dieser Herausforderung stelle man sich. Der Aufsteiger aus dem Innviertel hat im Gegensatz zur Austria, die zum Saisonauftakt beim LASK ein 0:1 kassierte, ihr Erfolgserlebnis schon gefeiert.

Optionen Suttner und Teigl

Das 3:2 gegen die WSG Tirol dank eines Treffers tief in der Nachspielzeit war für Trainer Gerald Baumgartner "Gold wert". Gegen die Austria und Salzburg warten auf die Oberösterreicher nun Partien, in denen sie aus der Ausgangslage als Underdog überraschen wollen. Baumgartner sprach vor der Reise nach Wien von einem Duell "David gegen Goliath". In der eigenen Spielhälfte die Räume eng machen und vorne Nadelstiche setzen, laute das Rieder Motto. "Wenn uns das gelingt, nehmen wir jeden Punkt natürlich gerne mit", meinte Baumgartner.

Die Rieder befinden sich in der Generali Arena in einer Situation, in der sie in den vergangenen Jahren nur selten waren. In der 2. Liga waren sie stets als Spielgestalter gefordert. Diesen Part wird am Sonntag aller Voraussicht nach die Austria übernehmen. Baumgartner, als Spieler (1987-1989) und Trainer (2014/15) bereits für die Violetten tätig, sah den Gegner gegen seine Elf schon unter Zugzwang.

Bei der Austria könnte Markus Suttner einlaufen, nachdem der Linksverteidiger vor einer Woche wegen muskulären Problemen noch pausierte. Georg Teigl ist ebenfalls eine Option für die Startelf. Stöger erhoffte nach dem zuletzt Gezeigten eine weitere Steigerung. "Sollten wir noch etwas drauflegen, sehe ich gute Chancen, dass wir das Spiel gewinnen", meinte der Chefcoach. Er will eine offensiv orientierte Elf aufbieten. "Wir versuchen, etwas in den eigenen Händen zu haben, um Spiele zu entscheiden", beschrieb Stöger das anvisierte Ziel bei der Entwicklung.

3.000 Zuschauer darf die Austria in die Arena einlassen. Die Osttribüne wurde vom Steh- zum Sitzplatzsektor umgebaut. Bis auf den eigenen Sitzplatz herrscht Maskenpflicht im ganzen Stadion. Vorstand Markus Kraetschmer zeigte sich in Zeiten der Corona-Beschränkungen glücklich, dass die Zeit der Geisterspiele vorerst vorbei ist. Sponsoren haben auf Freikarten verzichtet, jeder Fan, der ein Abo hat, sollte am Sonntag einen Sitzplatz finden.

Kraetschmer appellierte an die Eigenverantwortung der Anhängerschaft "auch vor und nach dem Spiel diszipliniert zu sein". Menschenansammlungen um das Stadion und den naheliegenden Lokalitäten sollten vermieden werden. Das ursprüngliche, in wochenlanger Arbeit erarbeitete Stadionkonzept der Austria sah rund 7.500 Besucher bei Spielen vor. Die Hoffnung darauf hat Kraetschmer nicht aufgegeben. "Unser Ziel ist es, dass wir das Stadion wieder füllen können", hielt der Manager fest. Verein und Fans seien gleichsam gefordert. "Wir werden hoffentlich beweisen, dass es funktionieren kann."

Derby in Nierderösterreich

Im ersten Niederösterreich-Derby der neuen wollen die Admira wie auch St. Pölten den ersten Sieg einfahren. Admira-Interimstrainer Patrick Helmes appellierte nach dem verpatzten Start bei Rapid an die Grundtugenden und die Einsatzbereitschaft seiner Spieler. Die St. Pöltner waren mit der Leistung beim 0:0 gegen Sturm Graz nicht unzufrieden, aber noch nicht beim Maximum angelangt.

Nach der 1:4-Niederlage gegen Rapid und dem Abschied von Trainer Zvonimir Soldo herrschte bei der Admira in der ersten Woche nach dem Auftakt mehr Betriebsamkeit, als das alle erwartet hatten. Nicht zuletzt Helmes kann nun wieder mehr Ruhe herstellen. Mit einem Sieg am Sonntag (14.30 Uhr) im Derby wären wichtige drei Punkte gegen einen direkten Konkurrenten eingefahren. Auch von einem "Krone"-Artikel, wonach die Trennung von Soldo doch nicht aus privaten Gründen erfolgt sei, würde das gewiss ablenken.

Hartberg erwartet Wolfsberg

Nachdem die internationalen Auftritte bereits wieder Geschichte sind, muss der TSV Hartberg den Fokus auf die Liga richten. Auf die Oststeirer wartet das erste Heimspiel der noch jungen Saison. Mit dem Wolfsberger AC kommt ein Gegner, der ebenfalls auf den ersten Dreier spitzt. Die Lavanttaler sind nach der Niederlage gegen Salzburg auf einen Sieg aus.

Hartberg flog Freitagfrüh aus Katowice nach Graz zurück in die Heimat. Beim 2:3 gegen Piast Gliwice präsentierte sich der TSV bei seinem Europacup-Debüt anständig, Fehler im Defensivverhalten wurden aber von den Polen bestraft. Trainer Markus Schopp wollte den Auftritt auch als Lehrstunde für kommende Aufgaben sehen. "Diese Dinge, die wir erleben durften, sind Dinge, die wir richtig transportieren müssen, um besser zu werden", sagte er.

(APA; 18.9.2020)

SONNTAG:

FC Admira – SKN St. Pölten (Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 14.30 Uhr, SR Ebner). Saisonergebnisse 2019/20: 1:1 (h), 2:2 (a), 3:0 (a), 0:3 (h)

Admira: Leitner – Bauer, Aiwu, L. Malicsek, Lukacevic – Tomic, Kerschbaum – Saracevic, Hoffer, Cirkovic – Maierhofer

Ersatz: Hadzikic – Petlach, Schösswendter, Maier, Hausjell, Hjulmand, Breunig

Es fehlen: Starkl (im Aufbautraining), Kadlec (nach Ermüdungsbruch)

Fraglich: Ganda (noch keine Spielberechtigung)

St. Pölten: Riegler – Blauensteiner, Muhamedbegovic, Luan, Schulz – R. Ljubicic, Pokorny, Luxbacher – Meister/Davies, Schmidt, Hugi

Ersatz: Gremsl – Maranda, Drescher, Halper, Schütz, Tanzmayr, Davies/Meister

Fraglich: Davies (nach Schlag auf Knöchel)

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TSV Hartberg – Wolfsberger AC (Hartberg, Profertil Arena, 14.30 Uhr, SR Spurny). Saison-Ergebnisse 2019/20: 0:2 (h), 0:3 (a), 4:2 (a), 3:3 (h).

Hartberg: Swete – Heil, Rotter, Luckeneder, Gollner – Tijani, Kainz – Ried, Rep, Ertlthaler – Tadic

Ersatz: Faist – Lienhart, Huber, Klem, Gölles, Sturm, Yoda

Es fehlen: Lema, Nimaga (beide Knieverletzung), Rakowitz, Gabbichler (beide Trainingsrückstand)

WAC: Kofler – Novak, Baumgartner, Rnic, Scherzer – Sprangler, Leitgeb, Liendl, Wernitznig – Dieng, Vizinger

Ersatz: Kuttin – Peric, Schöfl, Peretz, Taferner, Schmerböck, Joveljic, Holzer

Fraglich: Giorbelidze (im Aufbautraining)

Es fehlt: Lochoshvili (Rotsperre)

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FK Austria Wien – SV Ried (Wien, Generali Arena, 17.00 Uhr, SR Eisner). Saison-Ergebnisse 2019/20: keine

Austria: Pentz – Zwierschitz, Jarjue, Madl, Suttner – Ebner, Grünwald – Wimmer, Pichler, Sarkaria – Monschein

Ersatz: Kos – Teigl, Palmer-Brown, Martschinko, Hahn, Jukic, Sax, Edomwonyi

Es fehlen: Turgeman (Addkuktorenprobleme), Fitz (im Aufbautraining)

Ried: Sahin-Radlinger – Kerhe, Lackner, Reifeltshammer, Meisl, Lercher – Nutz, Ziegl, Offenbacher – Grüll, Gschweidl

Ersatz: Daniliuc – Haas, Satin, Takougnadi, Wießmeier, Paintsil, Grubeck

Es fehlen: Boateng (Oberschenkel), Bajic (Schulterverletzung), Canadi (Knie)

Fraglich: Reiner (Achillessehnenreizung)