An Bord der Alan Kurdi befinden sich 133 Migranten, die bei drei Rettungseinsätzen in Sicherheit gebracht wurden.

Foto: imago images / Spot on Mallorca

Lampedusa/Rom – Das Rettungsschiff Alan Kurdi der deutschen Hilfsorganisation Sea Eye hat am Sonntag die Insel Lampedusa erreicht und fordert, in einen Hafen auf der süditalienischen Mittelmeerinsel einlaufen zu dürfen. An Bord befinden sich 133 Migranten, die bei drei Rettungseinsätzen in Sicherheit gebracht wurden.

"Die Geretteten brauchen Schutz und müssen sofort das Schiff verlassen. Sie dürfen nicht Gegenstand von Verhandlungen unter EU-Staaten werden", sagte Einsatzleiter Gordon Isler.

Zweiwöchige Quarantäne

121 Migranten sind in der Nacht auf Sonntag auf Lampedusa eingetroffen. Sie erreichten die Insel an Bord von fünf Booten. Die Migranten wurden in eine Flüchtlingseinrichtung auf der Inseln untergebracht, in der sich derzeit 608 Personen aufhalten.

21.417 Migranten sind seit Anfang 2020 auf dem Seeweg in Italien eingetroffen. Im Vergleichszeitraum 2019 waren es 6.543 gewesen. In den letzten Monaten ist die Zahl der ankommenden Menschen, vor allem aus Tunesien, gestiegen.

Die Aufnahmekapazitäten auf der Insel sind aber erschöpft. Das Aufnahmezentrum ist massiv überlastet. Die Corona-Krise hat die Lage verschärft. Anfang September wurde angekündigt, dass der Hotspot auf der Insel geräumt werden soll. (APA, red, 20.9.2020)