Der Preisstreit mit Telefonica Deutschland und die damit zusammenhängenden Prognosesenkungen haben United Internet und Drillisch zugesetzt. Zum Handelsstart am Montag rauschten die beiden Papiere in die Tiefe und hielten im MDax mit Abstand die rote Laterne. Für den Internet- und Mobilfunk-Anbieter United Internet ging es 15 Prozent nach unten und für seine Tochter 1&1 Drillisch fast 21 Prozent, während Streitpartner Telefonica Deutschland auf ein Plus von 0,8 Prozent kam.

Prognosen gesenkt

United Internet wie auch Drillisch hatten am Wochenende ihre Gewinnprognosen für das laufende Jahr gesenkt und dies mit Preiserhöhungen durch Telefonica Deutschland für Netzkapazitäten begründet. United erwartet nun ein Betriebsergebnis (Ebitda) in diesem Jahr von etwa 1,180 Milliarden Euro statt bislang 1,266 Milliarden. 1&1 geht seinerseits von etwa 600 Millionen Euro statt bislang 683,5 Millionen aus.

Im Zuge der Auflagen für den Erwerb von E-Plus im Jahr 2014 hatte sich Telefonica Deutschland verpflichtet, bis zu 30 Prozent der Netzkapazität an einen Wettbewerber zu verkaufen. Der Vertrag mit Drillisch ermöglicht eine Überprüfung der Konditionen zweimal im Jahr. Die Streitigkeiten um die Konditionen dauern bereits einige Zeit an. Telefonica Deutschland sieht die Preiserhöhung durch Verträge gedeckt. Telefonica Deutschland bekräftigte am Wochenende im Gegensatz zur Konkurrenz die Jahresprognose und den mittelfristigen Ausblick.