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42,5 Prozent aller Beschäftigten im Bundesdienst waren Ende 2019 Frauen.

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Wien – Der Frauenanteil im Bundesdienst ist in den letzten beiden Jahren wieder leicht gestiegen. Ende 2017 waren 42,1 Prozent aller Beschäftigten des Bundes Frauen, Ende des Vorjahres ist dieser Anteil auf 42,5 Prozent angewachsen. Das geht aus dem Gleichbehandlungsbericht des Bundes hervor, der am Mittwoch auf der Tagesordnung des Ministerrats steht und der APA vorliegt. Den seit 1996 im Zweijahresrhythmus erscheinenden Bericht hat die Regierung dem Nationalrat vorzulegen.

Erhöht hat sich der Frauenanteil in 13 von 18 Ressorts bzw. Obersten Organen. Die höchste Steigerung erzielte der Rechnungshof, wo der Frauenanteil in den vergangenen beiden Jahren von 47,2 auf 50,5 Prozent wuchs.

Aufholbedarf bei Frauen in oberen Gehaltsklassen

In den Berufsgruppen Krankenpflegedienst, Lehrpersonen, Richterinnen und Richter und Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, sowie im Verwaltungsdienst liegt der Frauenanteil über 50 Prozent. In jenen Berufsgruppen, in denen in der Vergangenheit der Frauenanteil sehr niedrig war, ist ein sukzessiver Anstieg zu verzeichnen: im Exekutivdienst von 16,5 auf 18,5 Prozent und im Militärischen Dienst von 2,5 auf 3,2 Prozent. Weiters erhöht sich der Frauenanteil im Bereich der Schulaufsicht um 1,6 Prozentpunkte auf 47,0 Prozent.

Leicht gestiegen ist auch der Anteil der Akademikerinnen, jener der Hilfsdienste ist hingegen gesunken. Waren Anfang 2018 noch 56,6 Prozent der Akademiker und 44,1 Prozent der Maturanten im Bundesdienst weiblich, so sind diese Anteile Ende 2019 auf 57,0 bzw. 44,5 Prozent angewachsen. Auf der anderen Seite ist der Frauenanteil im Hilfsdienst von 45,0 auf 39,6 Prozent gesunken.

Und langsam aber sicher erobern die Frauen auch die Chefsessel im Bundesdienst. In den höchsten besoldungsrechtlichen Einstufungen waren Anfang 2018 35,3 Prozent Frauen vertreten, Ende 2019 waren es 36,2 Prozent. Verglichen mit dem Anteil der Frauen am Gesamtpersonal (42,5 Prozent) besteht trotz dieser Verbesserungen in der Vergangenheit immer noch Aufholbedarf.

Weniger Teilzeit

Die in Ausbildung befindlichen Personen des Bundes sind in der Mehrzahl bereits weiblich. Sechs von zehn Lehrlingen sind Mädchen, dieser Anteil ist in den letzten beiden Jahren etwa konstant geblieben. Bei den Verwaltungspraktikanten ist der Frauenanteil von 65 auf 67 Prozent gestiegen.

Teilzeitbeschäftigung spielt im Bundesdienst eine deutlich geringere Rolle als in der Privatwirtschaft. Die Teilzeitquote der unselbstständig erwerbstätigen Frauen insgesamt beträgt 48,5 Prozent, im Bundesdienst hingegen nur 31,6 Prozent. (APA, 21.9.2020)