Der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel soll vorangetrieben werden – auch als Maßnahme gegen die Klimakrise.

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Wien – Ob die Diskussionen um die verkehrsberuhigte Innenstadt, die Citybikes oder den Gürtelpool: In den vergangenen Wochen gingen die Meinungen bei SPÖ und Grünen des Öfteren auseinander.

Am Dienstag gaben Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Birgit Hebein (Grüne) aber eine gemeinsame Pressekonferenz, um zu präsentieren, was der vor einem Jahr angekündigte Klimarat bewirkt hat.

Mehrere Wissenschafter sind an Bord, etwa Helga Kromp-Kolb von der Universität für Bodenkultur oder Robert Lechner, Geschäftsführer des Wiener Ökologie-Instituts. Sie stehen Ludwig und Hebein zur Seite, um sie in Klimafragen zu beraten. Anlass war auch die erste große Sitzung des Klimarats mit verschiedenen Interessenvertretern.

"Auf gutem Weg"

Konkret geht es darum, in Papier gegossene Ziele, etwa aus der Smart-City-Strategie, in der Realpolitik umzusetzen. Kromp-Kolb sieht Wien auf einem "guten Weg", wie sie sagt. Die Arbeit im Klimarat funktioniere auch deshalb, weil der Austausch mit der Bevölkerung gesucht werde.

Was sind nun Maßnahmen, die der Klimarat der Stadt Wien mit auf den Weg gibt? Ludwig erwähnte den nachhaltigen Wohnbau und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Er kündigte die Errichtung von sogenannten Mobilitätsstationen an, an denen "für die letzten Meter nach Hause" an U-Bahn- oder S-Bahn-Stationen Sharing-Modelle angeboten werden.

Hebein sagte, dass auch der Ausbau der Radinfrastruktur forciert, der Autoverkehr reduziert werden solle. Es sei notwendig, "rasch" zu handeln, um die Klimakrise abzuwenden.

Corona als Chance

Die Corona-Krise hat laut Kromp-Kolb übrigens keine positiven Auswirkungen auf das Klima. "Weil nun alle Hilfe brauchen", sei aber dennoch die Chance seitens der Politik da, zukunftsweisende Schritte zu setzen, die auch gegen die Klimakrise wirken. Man dürfe das System nicht wieder so "rückbauen", wie es vor Corona ausgesehen habe, sondern sei gefordert, neue und innovative Wege zu gehen. (rwh, 22.9.2020)