Dem Burgenland steht eine Pensionierungswelle bei Ärzten bevor, das Land will deshalb gewährleisten, dass junge Ärzte nachkommen.

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Eisenstadt – Das Burgenland hat im Vorjahr Maßnahmen ergriffen, um einen künftigen Ärztemangel abzuwenden. Dazu gehört das Angebot eines Kontingents kostenloser Studienplätze für junge Burgenländerinnen und Burgenländer an der Danube Private University (DPU) in Krems. Mittlerweile bekamen weitere sechs Studierenden ihr Stipendium zugesagt. Ab Oktober seien dann bereits zwölf angehende Mediziner im Rahmen des Modells in Ausbildung, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Freitag.

Die sechs angehenden Mediziner wurden im Rahmen eines Auswahlverfahrens aufgrund einer von der DPU ermittelten Reihung ausgewählt. Für die Studierenden fallen keine Kosten an. Sie müssen sich vertraglich verpflichten, nach Absolvierung ihres Studiums fünf Jahre lang den Arztberuf im Burgenland auszuüben – entweder in einer burgenländischen Krankenanstalt oder als Kassenvertragsarzt im Landesgebiet. Laut Kooperationsvereinbarung werden für das nächste Studienjahr weitere fünf Studienplätze ausgeschrieben.

Maßnahmen gegen bevorstehende Pensionierungswelle

Eigentlich sei die Schaffung von Medizinstudienplätzen Sache des Bundes, stellte Doskozil fest. "Wir nutzen im Burgenland aber alle Spielräume, um die wohnortnahe ärztliche Versorgung trotz einer bevorstehenden Pensionierungswelle bei Landärzten auch für die Zukunft gewährleisten zu können."

Zur Vermeidung eines Ärztemangels soll auch eine weitere Maßnahme beitragen: "Wenn eine Kassenstelle für einen Facharzt von der Gesundheitskasse nach zweimaliger Ausschreibung nicht besetzt werden kann, wird sich die Krages (Burgenländische Krankenanstalten Ges.m.b.H.) darum bewerben und 'einspringen'. Voraussetzung ist allerdings, dass die Gesundheitskasse diese Stelle als Primärversorgungseinheit ausschreibt – denn nur dann kann die Krages aktiv werden", erläuterte Doskozil. Diese Maßnahme sei auch im Arbeitsprogramm der neuen Landesregierung, dem "Zukunftsplan Burgenland", verankert und soll 2021 starten. (APA, 25.9.2020)