Rechtsfragen diskutieren, die Projektidee schärfen, Medienarbeit üben, mit möglichen Finanziers reden: die Finalisten in Stegersbach in der Pause.

Fotos: Ben Doro Dad

Über 90.000 Euro sind heuer beim Get Active Social Business Award, dem größten heimischen Preis für sozial orientierte Start-ups zu gewinnen. Coca-Cola gibt diese Anschubfinanzierung, die Experten des Nonprofit-Zentrums an der Wirtschaftsuni Wien liefern Know-how, und DER STANDARD ist Medienpartner. Unser Anliegen ist es, Social Entrepreneurship zu fördern und zu helfen, dass dieser Ansatz seine Kraft auch in Österreich entfalten kann. Das Besondere: Es gibt nicht einfach nur Preisgeld, sondern intensive Beratung, Coachings zum Schärfen der Projektidee und eine Menge fortlaufende Unterstützung für die Finalisten jeden Jahrgangs. Heuer sind diese Projekte in der Endauswahl, die sich im Spätherbst der Jury stellen:

Rosa Bergmann: Vienna Hobby Lobby
Die Vienna Hobby Lobby unterstützt sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche bei der außerschulischen Weiterbildung durch kostenlose Freizeitkurse. Die Jugendlichen vernetzen sich über ihre Interessen, erkennen ihre Stärken und Potenziale und entwickeln soziale Kompetenzen. Durch Kooperationen mit Unternehmen werden diese Interessen gefördert und wird mit den Jugendlichen an der Integration in den Arbeitsmarkt gearbeitet.

Gloria Wagner: Techwomen Austria
In Österreich sind nur 17 Prozent der IT-Fachkräfte weiblich, dieser Diskrepanz muss entgegengewirkt werden, um Diversität in IT-Unternehmen zu erhöhen. Techwomen ist eine Plattform, die Mint-Studentinnen mit IT-Unternehmen verbindet, um so die Anzahl an Frauen in IT-Berufen zu erhöhen. Dies soll durch die Interaktion mit weiblichen Rollenmodellen und einem erleichterten Zugang zum Arbeitsmark geschehen.

Rudolf Rux: My Acker Plus
Kein Garten, keine Zeit, kein grüner Daumen? Alles Ausreden: Bei My Acker Plus kann man online einen Garten anlegen. Über eine App pflanzt, pflegt und erntet man eigenes Gemüse. Die Gärtner (Menschen mit Behinderung) setzen die Anweisungen auf einem realen Acker um und liefern die Ernte. Das schafft auch Arbeitsplätze für unsere Gärtnerinnen und Gärtner.

Rosa Maria Eglseer: Community Health Nurse
Österreichs erste Plattform, die Pflegekräfte fit macht für neue Aufgaben in Gemeinden und Städten: In "Train the trainer"- Programmen werden sie zu Gesundheitsexperten, die unter anderem pflegende Angehörige beraten, Gesundheitsvorsorge initiieren und Maßnahmen gegen Isolation und Einsamkeit setzen. Wir folgen unserer Leidenschaft für den Zukunftsjob in der Pflege – Community Health Nurse.

Michael Gruber-Schilling: Freispiel
Betreute Projekttage sind für eine Schulklasse der ideale Ort, um das Miteinander zu üben. Bei kniffligen spielerischen Herausforderungen kommt die Klasse gemeinsam auf "einen grünen Zweig". Das erweitert unmittelbar die Handlungsmöglichkeiten im sozialen Miteinander und strahlt weit über die Schulklasse und über die Familien hinaus bis tief in die Gesellschaft und unsere Zukunft hinein. Unser Ziel: Alle Kinder fahren mit!

Christine Newald: Inrego rot
Diese Frauengenossenschaft ist ein Zentrum für Unternehmerinnen und Gründerinnen. Sie fördert unternehmerisches Denken und die Finanzkraft ihrer Mitglieder. Die Genossenschaft entwickelt Angebote für Frauen-EPUs, um gemeinsam zu wachsen, Projekte zu schupfen und als resiliente Firma die Zukunft der Arbeit zu gestalten.

Gerhard Blabensteiner: Sindbad
Seit 2016 hat Sindbad über 1000 Jugendliche auf dem Weg zur Lehre begleitet – mit großem Erfolg. Aber es gibt noch viel zu tun. Vor allem in der überbetrieblichen Lehre (ÜBA) beobachten wir eine hohe Abbruchquote (44 Prozent). Hier setzen wir mit einem neuen Mentoring an: Es bringt Jugendliche der ÜBA mit Betrieben auf Lehrlingssuche zusammen und bildet so Brücken. Mit Experten, Kooperationen und stärkenden Modulen unterstützt Sindbad dort, wo Hilfe akut benötigt wird.

Tatjana Pospisil: JunA – Abenteuer Demenz
Jung und Alt gemeinsam auf dem Weg zu einem guten Leben mit Vergesslichkeit. In Österreich leben 115.000 bis 130.000 Menschen mit Demenz. 2050 werden es circa doppelt so viele sein. JunA wählt den spielerischen Ansatz, um Kinder im Zusammensein mit Menschen mit Demenz zu schulen und dadurch Berührungsängste verschwinden zu lassen. JunA, ein Generationenprojekt für eine demenzsensible Gesellschaft von morgen. (Karin Bauer, 30.9.2020)