Stürze und Müll sind Probleme des Radsports.

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Weltverbands-Präsident David Lappartient will härter gegen Umweltverschmutzung im Radsport vorgehen und Fahrer für das unkorrekte Entsorgen von Müll auf der Strecke wahrscheinlich schon zur kommenden Saison mit Zeitstrafen belegen. "Es ist völlig inakzeptabel, Müll in die Natur zu werfen", sagte der UCI-Chef am Samstagmorgen auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Straßenrad-WM in Imola.

Das Verhalten mit Blick auf die Umwelt gehöre neben Doping und der Sicherheit zu den drei Problemfällen des Radsports. Lappartient droht daher mit Sanktionen, "vielleicht kollektiv für die Mannschaft", sagte er.

Ansagen

"Wir sind uns bewusst, dass Geldstrafen und Prävention bei manchen Menschen eine relative Wirkung haben", sagte Lappartient: "Ich würde es begrüßen, wenn viel mehr Maßnahmen eingeführt würden. Wir können nicht in der gegenwärtigen Situation bleiben."

Bei der nächsten Sitzung des UCI-Komitees Ende Januar im Rahmen der Cyclo-Cross-Weltmeisterschaften soll darüber diskutiert werden. Bereits im Februar 2021 könnte das neue Reglement festgelegt sein.

Zur immer wieder aufkommenden Frage der Sicherheit der Fahrer soll zudem im Oktober in Brüssel ein Treffen stattfinden. Mit dem Belgier Philippe Gilbert und dem Italiener Matteo Trentin seien neben den Vertretern von Organisatoren und Teams zwei aktive Fahrer eingeladen, so Lappartient.

Stürze

In den vergangenen Wochen war es immer wieder zu schweren Stürzen gekommen. Der Niederländer Fabio Jakobsen war im Zielsprint der ersten Etappe der Polen-Rundfahrt kurz vor der Ziellinie bei einer Geschwindigkeit von über 80 km/h ins Absperrgitter gedrückt worden.

Auch beim Auftakt der Tour de France hatte es hässliche Crashs und böse Verletzungen gegeben. Bei der WM in Imola stürzte am Donnerstag Titelverteidigerin Chloe Dygert (USA) über eine Leitplanke uns riss sich das linke Knie tief auf. (sid, 26.9.2020)