Fordert Defensivleistung ein, "wie es gehört": Austria-Trainer Peter Stöger.

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Wien/Hartberg/Linz – Die Pflichtsiege gelingen der Austria auch unter Peter Stöger noch nicht. Das zeigte der Sonntag mit einem 2:2-Unentschieden in der 3. Runde der Fußball-Bundesliga gegen die Admira, bei dem die Violetten zweimal eine Führung aus der Hand gaben. Auch für Sturm Graz wäre beim 1:1 in Hartberg mehr möglich gewesen, fiel doch der Ausgleich erst in der 94. Minute. Der LASK kommt immer besser in Schuss.

Eine phasenweise ansprechende Leistung der Austria resultierte in nur einem Punkt. "Wir haben auch gute Sachen gemacht, aber das interessiert nach einem 2:2 gegen die Admira zuhause niemanden", sagte Stöger. Das Schlagwort "Konsequenz" fiel öfters. "Offensiv nachlegen, die Chancen nutzen. Oder so verteidigen, wie es gehört, wenn du es offensiv zuvor nicht erledigt hast. Beides war nicht optimal, dann spielst du 2:2."

Austria "leichtfertig"

Dabei fand seine Elf gut ins Spiel, das mit dem Tor durch Christoph Monschein (8.) auch rasch in eine für Violett angenehme Richtung kippte. Gegen eine Admira, die zwei hohe Auftaktniederlagen und einen Trainerwechsel zu verdauen hatte, wurde dann aber nicht nachgelegt. "So nach 20 Minuten haben wir den Bereich der Arbeit eingestellt. Dann ist es auch keine Überraschung, dass dann auch der Ausgleich kommt", monierte Stöger.

Dieser fiel durch Erwin Hoffer (28.) und wirkte beim 2:2 von Maximilian Breunig (87.) wie ein Deja-vu. "Wir hatten zwei, drei Mal die Möglichkeit, das Spiel fertig zu machen. Das ist uns nicht gelungen", wusste Stöger. "Wenn du das dann leichtfertig hergibst, dann hast du es auch nicht verdient, in der Bundesliga drei Punkte zu machen."

Goalie Patrick Pentz sprach von einem "unnötigen" Ausgang, der ihn aber weniger überraschte: "Wieder ein Umbruch, der Trainer will uns einfach seine Philosophie komplett einimpfen. Wir können nicht 'von null auf hundert' im Vergleich zur letzten Saison erwarten, und dass wir komplett oben mitspielen. Das ist ein Prozess."

Deckel nicht draufgemacht

Einige Kilometer weiter westlich hörte sich manch Analyse ähnlich an. Jene des früheren Austria-Trainers Christian Ilzer: "Wir haben in der ersten Halbzeit das Spiel komplett unter Kontrolle gehabt", sagte der Sturm-Coach nach dem 1:1 – dem dritten Remis im dritten Saisonspiel – in Hartberg.

Obwohl ein mögliches 2:0 durch Bekim Balaj wegen einer schwer aufzulösenden Abseitssituation aberkannt wurde, musste auch Ilzer nach einer recht ausgeglichenen Partie eingestehen: "Wir müssen uns auch selbst bei der Nase nehmen und aus den vielen Kontersituationen ein Tor machen, dann wäre der Deckel drauf gewesen." So fiel in der 94. Minute das 1:1 durch einen von Dario Tadic verwandelten Elfmeter.

Der neue Kalajdzic

Die Admira freute sich unter Neo-Trainer Damir Buric indessen über den ersten Punktgewinn der Saison. In aller Munde war Breunig, der 20-jährige Schütze des Endstands. Der 1,93 m große Stürmer, der erst vor wenigen Tagen vom Flyeralarm-"Bruder" Würzburger Kickers auf Leihbasis in die Südstadt verliehen worden war, verrichtete an der Seite von Hoffer ansprechende Arbeit. Buric hält viel vom Deutschen. "Er erinnert in vielen Bereichen an Sasa Kalajdzic. Und wir wissen alle, wo Sasa jetzt ist", sagte Buric über den möglichen "Nachfolger" des nunmehrigen Stuttgart-Legionärs.

Der LASK kommt in Fahrt.
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LASK bereit für Sporting

Der LASK feierte am Sonntag ein 3:1 über den WAC. Am Donnerstag wartet im Play-off der Europa League Sporting Lissabon. "Wir fahren jetzt mit einem ganz anderen Gefühl nach Lissabon", erklärte Husein Balic, Schütze des sehenswerten 1:0 gegen den WAC. Trainer Dominik Thalhammer pflichtete dem Offensivspieler bei. "Die sieben Tore am Donnerstag haben sehr viel zu unserem Selbstvertrauen beigetragen. Das stimmt uns auch zuversichtlich für die nächsten Aufgaben, allen voran Lissabon."

Die Grün-Weißen aus der portugiesischen Hauptstadt starteten am Sonntag mit einem 2:0 bei Pacos de Ferreira verspätet in die Meisterschaft. Sportings für 19. September geplante Liga-Premiere gegen Gil Vicente musste nämlich wegen zahlreicher Corona-Fälle auf beiden Seiten verschoben werden, am vergangenen Donnerstag gewann eine verstärkte B-Elf von Sporting in der dritten EL-Quali-Runde gegen Aberdeen 1:0.

Laut portugiesischen Medienberichten waren zwölf Sporting-Akteure von positiven Tests betroffen – neben Cheftrainer Ruben Amorim und zwei weiteren Betreuern gleich neun Spieler. Wer von ihnen am kommenden Donnerstag eingesetzt werden kann, ist offen. (APA, 28.9.2020)