Rund 80 Aktivisten erklärten den Platz zur Klimaschutzzone.

Foto: APA / Extinction Rebellion Wien

Wien – Klimaaktivisten der Extinction Rebellion (XR) haben am Montag den zweiten Tag in Folge am Michaelerplatz in der Wiener Innenstadt protestiert. Die rund 80 Personen stellten 20 Zelte auf der Fahrbahn auf und behinderten den Kfz-Verkehr, erläuterte Polizeisprecher Markus Dittrich auf APA-Nachfrage. Einsatzfahrzeuge und Fahrräder wurden durchgelassen. Die Exekutive wolle abwarten, inwiefern sich der Manifestationscharakter weiter nachvollziehen lässt. Davon hänge das weitere Vorgehen rund um die nicht angemeldete Versammlung ab.

Seit Sonntag um 14 Uhr waren Beamte an Ort und Stelle, um den Protest zu beobachten. Eine Durchfahrt von der Schauflergasse über den Michaelerplatz in die Herrengasse war weiterhin möglich. Die Exekutive leitete den übrigen Verkehr um und löste die Versammlung vorerst nicht auf. Die Aktivisten verhielten sich laut Dittrich ruhig und gaben demnach an, eine Woche bleiben zu wollen.

Michaelerplatz als "Klimaschutzzone"

Die XR-Bewegung hatte bereits in der Vergangenheit in Wien und anderen Metropolen immer wieder spontane Verkehrsblockaden organisiert, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Den Michaelerplatz erklärten sie am Sonntag in einer Stellungnahme zur Klimaschutzzone. Die Aktion "Zirkus" sei nicht nur Ausdruck der Rebellion, man setze vor allem auch auf Information und Beteiligung in Form eines Rahmenprogramms mit Musik- und Redebeiträgen sowie einer offenen Bühne für Künstler und Tanzperformances.

"Es steht nicht nur das Rahmenprogramm für eine ganze Woche, auch die erforderliche Infrastruktur wurde aufgebaut und steht bereit", erklärten die Aktivisten in einer Aussendung. Man will die Nachtruhe einhalten und habe auch ein Schutzkonzept in Sachen Coronavirus erarbeitet. "Gut vorbereitet" sei man auch für weitere Aktionen in Wien. (APA, red, 28.9.2020)