Die Kunstinstallation "For Forest" im Klagenfurter Wörthersee Stadion beschäftigt die Gerichte.

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Klagenfurt – Ein Jahr nachdem die Kunstinstallation "For Forest" im Klagenfurter Wörthersee Stadion über die Bühne gegangen ist, beschäftigt die Causa weiterhin die Gerichte. Am Montag wurde ein Zivilprozess um gekaufte, aber nicht abgeholte Bäume fortgesetzt. Eine Gärtnerei verlangt Platzmiete für die Bäume, der Streitwert wurde mit 22.000 Euro beziffert. Die Verhandlung am Bezirksgericht Klagenfurt wurde nach einer Zeugeneinvernahme vertagt, neuer Termin ist der 30. Oktober.

Rund 100 Bäume haben die "For Forest"-Veranstalter bei einer Gärtnerei erworben und bezahlt – sie kamen aber bei dem Kunstprojekt nicht zum Einsatz und stehen nach wie vor auf dem Grund der Gärtnerei. Dafür wurde auch eine Platzmiete vereinbart, die aber schon seit geraumer Zeit nicht mehr bezahlt wird. 22.000 Euro werden nun eingeklagt – insgesamt geht es wegen der noch immer ausbleibenden Miete aber um rund 50.000 Euro, war am Montag zu vernehmen.

Drei weitere Zivilprozesse erledigt

Die Verhandlung drehte sich vor allem um die Frage der Beschaffenheit der gekauften, aber nicht abtransportierten Bäume. "For Forest" argumentiert, diese hätten gar nicht bei dem Projekt zum Einsatz kommen können, weil sie die "Umsiedelung" ins Stadion nicht überlebt hätten. Das wird aber von der Gärtnerei bestritten. Ein Zeuge sagte aus, dass man mit einem Fachmann die Bäume begutachtet habe: "Er hat gesagt, er würde keine Haftung dafür übernehmen, dass die Bäume die Verpflanzung überleben", erklärte der Zeuge vor Richterin Angelika Hausner.

Am nächsten Verhandlungstag sollen weitere Zeugen einvernommen werden. Es ist übrigens nicht der einzige Zivilprozess im Fahrwasser von "For Forest", ein Unternehmer fordert noch insgesamt 125.000 Euro für erbrachte Leistungen von "For Forest" ein. Drei weitere Zivilprozesse wurden mittlerweile schon mit Vergleichen erledigt. Bei einem Rechtsstreit mit einem ehemaligen Mitarbeiter war es um eine Kündigungsentschädigung gegangen. Bei einem anderen hatte der Initiator des Projektes, Klaus Littmann, 39.000 Euro von seinem ehemaligen Geschäftspartner Herbert Waldner gefordert. Und eine Transportfirma hatte bereits im vergangenen Jahr 12.000 Euro eingeklagt, die von den Veranstaltern nicht bezahlt worden seien. (APA, 28.9.2020)