Ein Archivbild aus der Infektionsabteilung des Kaiser-Franz-Josef-Spitals in Wien. Aktuell sind 177 Betten auf Normalstationen durch Corona-Infizierte belegt, dazu kommen 48 Betten auf Intensiv- und Überwachungsstationen.

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Wien – Die zuletzt hohen Zahlen an Corona-Neuinfizierten in Wien wirken sich auch auf die Bettenkapazitäten in den Spitälern aus. Mit Stand Montag befanden sich 225 positiv getestete Covid-19-Patientinnen und -Patienten in den Wiener Krankenhäusern. Das sind mehr Erkrankte als zu Zeiten des Lockdowns im Frühjahr: Damals wurde am 31. März mit 213 stationär aufgenommenen Corona-Infizierten ein Höchststand verzeichnet. Das bestätigte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) auf eine entsprechende Anfrage des STANDARD.

Konkret sind aktuell 177 Betten auf Normalstationen belegt, dazu kommen 48 Betten auf Intensiv- und Überwachungsstationen. Am 31. März waren 161 Infizierte auf Normalstationen und 52 Personen in Intensiv- oder Überwachungsbetten.

Trotz der hohen Belegungszahlen könne man die Situation im März mit dem Status quo nicht vergleichen, meinte der Sprecher von Stadtrat Hacker. Die Behandlung habe sich verbessert, und es gebe einen optimierten Spitalsplan: So könne, wenn es die Situation erfordere, mittlerweile jedes Krankenhaus in Wien Covid-19-Stationen eröffnen. "Außerdem sind Spitäler und Pflegewohnhäuser mit Risikopatienten streng geschützt." Dass sich das Coronavirus in diesen Bereichen unbemerkt verbreiten kann, sei mittlerweile viel schwieriger als im März.

16 Prozent der Intensivbetten belegt

Die Bettenkapazitäten werden jedenfalls knapper – auch wenn von einem Engpass noch keine Rede sein kann: Laut dem Büro von Hacker sind aktuell noch 247 Betten auf Intensiv- und Überwachungsstationen frei. Insgesamt sind derzeit also rund 16 Prozent in diesem Bereich belegt. Dazu kommen aktuell noch 2.214 verfügbare Betten auf der Normalstation. Beide Werte sind unter der Prämisse zu verstehen, dass sich die Spitäler im regulären Vollbetrieb befinden.

Sollte sich die Situation dramatisch verschlimmern, könnten auch wieder, wie im Lockdown im Frühjahr, andere Betten frei gemacht und elektive – also zeitlich frei wählbare – Operationen verschoben werden. In diesem Fall wären laut Auskunft aus dem Ressort von Stadtrat Hacker "bis zu 1.000 Intensiv- und Überwachungsbetten mit einem Beatmungsplatz" möglich. Dieses Szenario wolle man aber, falls möglich, vermeiden.

Der bisherige Höchststand an Hospitalisierten in Wien wurde laut Statistik am vergangenen Donnerstag mit 236 Personen verzeichnet. Allerdings gab es hier Unregelmäßigkeiten: Von vergangenen Mittwoch auf Donnerstag kamen 43 Hospitalisierte dazu, ehe am Freitag wieder 40 weniger verzeichnet wurden. Der aktuelle Zuwachs auf 225 Personen war zuletzt aber wieder konstant.

469 Erkrankte österreichweit in Spitälern

Insgesamt ist die Zahl jener Covid-Fälle, die österreichweit eine Spitalsbehandlung benötigen, am Montag auf 469 Personen gestiegen. Der Höchststand von Ende März (1.110 Hospitalisierte) ist noch weit entfernt. Und aktuell werden 88 Personen auf Intensivstationen in Österreich behandelt. Am 8. April, dem bisherigen Höchststand, waren es 267 Personen. (David Krutzler, 28.9.2020)