Gernot Blümel ist der Posterboy der türkisen Kaltäugigkeit. Auf seinen Plakaten schaut er drein, als wäre er verantwortlich für Human Resources in einer börsennotierten Firma und würde zu einem langjährigen Mitarbeiter sagen: "Zur Verschlankung unserer Strukturen müssen wir Sie leider freisetzen."

Gernot Blümel ist der Posterboy der türkisen Kaltäugigkeit.
Foto: APA/HANS PUNZ

Die Beiträge des Finanzministers und türkisen Wiener Spitzenkandidaten zur Wien-Wahl waren bisher: verpflichtende Nikolo-Feier im Kindergarten fordern, angebliche Erkenntnisse der ihm unterstellten Finanzpolizei über steuerhinterziehende Kebabstandeln hinausposaunen (Burenhäutel-Verkäufer sind natürlich steuertreu).

In der "Pressestunde" verstieg er sich jetzt zu der Behauptung, man habe eine Polemik des Schriftstellers Robert Menasse gegen ihn löschen müssen, weil dieser Sohn von NS-Verfolgten eine "NS-Diktion" verwendet habe (Menasse erwähnte Lueger, Hitlers Vorbild). Die Journalisten waren nicht in der Lage, diese freche Verdrehung adäquat zu benennen. Aber man hat ihn eh beinhart gefragt, warum "Braveheart" sein Lieblingsfilm ist (weil am Anfang einer jungen Frau die Kehle durchgeschnitten, in der Mitte ein Schwuler aus dem Burgfenster geschmissen und am Schluss der Held "Braveheart" gevierteilt wird?)

Blümels Slogan ist "Mitte-rechts-Politik mit Anstand". Von "Mitte" ist da kaum mehr etwas zu sehen. Und "rechts" als FPÖ-Kopie, so wie es Türkis betreibt, hat mit "Anstand" nichts zu tun. (Hans Rauscher, 28.9.2020)