Ein Bug bei Valves Shooter "CS:GO" wurde offenbar jahrelang im E-Sport ausgenutzt.

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37 Counter Strike: Global Offensive (CS:GO)-Trainer sind von der Esports Integrity Commission (Esic) gesperrt worden. Die Sperren sind zwischen 3,75 und 36 Monate lang. Sie wurden nach einer längeren Recherche rund um einen Bug ausgesprochen, den die Coaches offenbar ausgenutzt hatten. Konkret erlaubte der Fehler, dass die Trainer während einer Partie wussten, wo sich die Konkurrenz befindet. Ausgenutzt wurde der Bug seit 2015, wie die Kommission berichtet.

Ein offenes Geheimnis

Bei professionellen CS:GO-Auseinandersetzungen können Coaches prinzipiell mit ihren Spielern in den Pausen zwischen den Scharmützeln kommunizieren. Im Normalfall haben sie allerdings nur Zugriff auf die Ansicht der eigenen E-Sportler. Der Bug erlaubte es ihnen nun aber, auch die Sicht des Gegners zu sehen. Da es abseits von LAN-Turnieren schwierig ist zu kontrollieren, ob der Coach tatsächlich nur in den Pausen mit den Spielern spricht, dürfte der Fehler also ordentliche Vorteile gebracht haben. Offenbar war dieser aber ein offenes Geheimnis.

E-Sport rund um "CS:GO" füllt Hallen.
Foto: imago images/Chris Emil Janßen

Ermittlungen erst am Anfang

Die Enthüllung rückt den E-Sport rund um den populären Valve-Shooter nun in ein ganz anderes Licht. Die Verwendung des Fehlers dürfte nämlich weit verbreitet gewesen sein. Die Esic hat erst 20 Prozent der 99.650 Videos zu vergangenen Spielen unter die Lupe genommen und dabei bereits 37 Trainer entdeckt, die den Fehler ausnutzten. Sie dürfen laut der Kommission nun nicht mehr an Partien teilnehmen und bei diesen mit den Spielern kommunizieren. Auch ein Zugriff auf den Server, auf dem die Games stattfinden, wird ihnen während der Sperre untersagt.

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Valve fixte Bug im August

Valve reagierte bislang nicht auf den Skandal, der von der ESIC aufgedeckt wurde. Die Spieleschmiede hinter dem populären Shooter sorgte immerhin am 26. August dafür, dass der Bug entfernt wurde. Künftig kann dieser bei professionellen Partien also nicht mehr ausgenutzt werden. Die Kommission will unterdessen die Untersuchung fortsetzen und Ende Oktober ein Ergebnis der Recherchen präsentieren. Bereits jetzt schlägt die Entdeckung aber hohe Wellen. (dk, 29.9.2020)