Es ist ein Anfang, dem eher kein Zauber innewohnt, um Hermann Hesses "Stufen"-Gedicht zu paraphrasieren. Wenn jetzt das Wintersemester an den Hochschulen startet, ist das zwar für tausende junge Menschen eine wichtige Stufe in einen neuen Lebensabschnitt, aber es sind höchst unsichere, ungewisse Gefilde, die sie betreten. Denn das Coronavirus dominiert auch das anlaufende Studienjahr an den Unis, Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen.

Möge damit das Semester gelingen!
Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Diese haben das gemacht, was auch in allen anderen Bereichen versucht wurde: sich so gut wie möglich auf die Pandemie vorzubereiten. Wer will denn schon absichtlich in einen Covid-19-Cluster rennen? Eben. Es gibt detailreiche Sicherheitskonzepte, elaborierte Pläne für Digital- und Präsenzlehre – und dennoch bleibt Unsicherheit. Was denn sonst?! "It’s a pandemic, stupid!", möchte man all den Sicherheitsillusionisten, Gewissheitsfanatikern und Vorab-Chaos-Rufern sagen.

Es wird zwangsläufig auch an den Hochschulen ein Work in Progress sein müssen, die Pandemie in Schach zu halten. Aber wo, wenn nicht an den Orten, an denen das Wissen um die Vorläufigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse quasi zum Habitus gehört, sollte es für das Aushalten von Unsicherheit und Ungewissheit mehr Verständnis geben? Wir wissen ja auch ziemlich viel: Die besten Freunde des Coronavirus sind Ignoranz und Präpotenz, seine stärksten Gegner Abstand, Masken und Hygiene. Möge damit das Semester gelingen! (Lisa Nimmervoll, 29.9.2020)