In der Schule wird schon gegurgelt.

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Am Freitag will die Stadt Wien ihre neue Strategie für Covid-19-Testungen vorstellen. Geplant ist, die Testungen künftig mittels Gurgeltest durchzuführen – also mit jener Methode, die bereits in Schulen oder in den zwei Wiener Corona-Teststraßen beim Stadion und auf der Donauinsel zur Anwendung kommt. "Ja, der Gurgeltest wird der Regelbetrieb sein", heißt es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zum STANDARD auf Anfrage.

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz von Hacker und Paul Brandstätter, dem Geschäftsführer der Veloce Liefert GmbH, sollen genaue Details verraten werden. Nur so viel: Es würde "eine komplett neue Testlogistik" vorgestellt.

Kürzere Wartezeiten durch Fahrradboten

Durch die Umstellung auf den Gurgeltest sollen die Wartezeiten jedenfalls verkürzt werden. Denn: Es braucht kein medizinisches Personal mehr, das einen Abstrich nimmt. "Die Zahl der Sanitäter ist begrenzt. Wenn mehr Leute gleichzeitig auf der Straße sind, können auch mehr Tests gemacht werden, dadurch werden auch die Wartezeiten wesentlich kürzer", heißt es.

Zuletzt stand die Stadt verstärkt in der Kritik, weil zu viele Personen, die als Verdachtsfälle gelten, zu lange auf ihren Test und in der Folge auch auf ihr Testergebnis warten mussten.

Der Gurgeltest kann von den Fahrradkurieren vor die Tür geliefert werden. Die Person, die einen Test machen muss, kann diesen selbst durchführen. Dafür muss sie nur eine Minute mit der gelieferten Kochsalzlösung gurgeln und in einen Becher spucken.

Vom Gurgeln zum Lutschen

Entwickelt hat den Test eine Wiener Ärztin mit ihrem Team. Weil noch nicht alle Kinder gurgeln können, arbeitet Manuela Födinger nun an einer Weiterentwicklung für Kleinkinder. Erste Versuche mit einem "Lutschertest" laufen in der Stadt Wien bereits. Stäbchen aus einem saugfähigen Material sollen dabei den Speichel der Kleinen aufnehmen. (Oona Kroisleitner, 1.10.2020)