Betroffene sollten sich auch erkundigen, ob sie an aktuellen Studien teilnehmen können, empfiehlt der Experte.

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Wer mehr weiß, kann mit einer Krebs-Erkrankung besser umgehen, weiß man an der Med-Uni Wien. Zudem hängt der Behandlungserfolg bei allen Erkrankungen auch davon ab, wie gut die Betroffenen informiert sind, die Therapie verstehen und sie mittragen können.

Patientinnen und Patienten nehmen orale Krebstherapeutika regelmäßiger ein und halten die Therapieintervalle bei Infusionen genauer ein, wenn sie verstehen, warum ihnen gerade diese Therapie verordnet wurde und wie sie wirkt. Damit führen sie das Medikament in der richtigen Dosis und mit der nötigen Regelmäßigkeit zu, was sich deutlich auf seine Wirksamkeit, aber auch im Bereich der Lebensqualität auswirkt, so die Med-Uni Wien.

Neue Erkentnisse

Aus diesem Grund veranstaltet das Comprehensive Cancer Center (CCC) von Med-Uni Wien und AKH das Fortbildungsprojekt Cancer School CCC Vienna, das Krebspatientinnen und -patienten sowie ihre Angehörigen umfassend und leicht verständlich über alle Aspekte der Erkrankung informiert. Das Fortbildungsformat vermittelt neueste und wissenschaftlich belegte Informationen rund um die Krankheit Krebs und gibt so die nötigen Impulse, um den Behandlungsteams die entscheidenden Fragen zu stellen.

Ulrich Jäger, Leiter der Klinischen Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie empfiehlt Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen außerdem, sich bei den behandelnden Ärztinnen und Ärzten nach den aktuellsten Therapien, aber auch nach der Möglichkeit zu erkundigen, an aktuellen Studien teilzunehmen. "Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass Betroffene, die an Studien teilnehmen, bessere Behandlungsergebnisse vorweisen als Routine-Patientinnen und -patienten. Das liegt am Zugang zu den neuesten Substanzen, aber auch daran, dass sie in viel engerem Austausch mit dem Behandlungsteam stehen." (red, 2.10.2020)