Drei Spiele, drei Tore für Christoph Monschein, der auch gegen WSG Tirol liefern soll.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Innsbruck/Wien – Auf die Austria wartet in der vierten Runde der Fußball-Bundesliga ein vormaliger Angstgegner. Die WSG Tirol verlor zwar die jüngsten beiden Duelle in der vergangenen Saison, fügte den Wienern davor aber drei schmerzhafte Niederlagen zu. Die Wattener gehen im Gegensatz zur Austria auch mit einem Erfolgserlebnis im Rücken ins Samstag-Spiel (17.00 Uhr) im Innsbrucker Tivoli-Stadion. Beide Teams halten aktuell bei vier Zählern.

Die Rollenverteilung war für Thomas Silberberger aber glasklar. "Bei Wattens gegen die Austria wird die Austria immer Favorit bleiben. Wenn sie diese Favoritenrolle nicht annehmen, läuft bei der Austria was falsch", betonte der WSG-Trainer. Die Wiener werden diese annehmen. Sie wollen in Tirol den nächsten Entwicklungsschritt machen – und das erste Tor aus dem Spiel heraus erzielen. Die bisherigen vier Saisontore schoss die Austria nämlich jeweils nach Standardsituationen.

An Chancen mangelte es auch beim 2:2 gegen die Admira nicht. Peter Stöger forderte von seinen Schützlingen nun mehr Effizienz ein. "Auf Knopfdruck werden wir nicht stabil und darauf sind wir als Team auch vorbereitet. Aber wir müssen konsequenter verteidigen und im gegnerischen Strafraum kaltschnäuziger sein", sagte der Cheftrainer. Grundsätzlich sei man in Phasen des Spiels aber schon dort, wo man hinwolle. Weiter daran arbeiten will man in Wien-Favoriten in der anstehenden Länderspielpause. Dann soll auch der langzeitverletzte Dominik Fitz wieder mit dem Lauftraining beginnen. Stürmer Alon Turgeman soll in zwei bis vier Wochen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Wattens holte in Altach zuletzt die drei Zähler. Davor rangen die Tiroler auch dem LASK einen Punkt ab, nachdem sie sich zum Auftakt in Ried erst spät geschlagen geben mussten. "Wir haben in drei Spielen gezeigt, wie gut wir sind, und es war wichtig, dass wir Erfolgserlebnisse hatten", sagte WSG-Stürmer Zlatko Dedic. Wattens sei "gut drauf", meinte der Slowene, forderte aber umgehend auch Geduld ein. "Wir haben sehr viele neue und junge Spieler und die brauchen natürlich Zeit", sagte der Routinier.

Silberberger sieht den Start der Wattener in ihre zweite Saison im Oberhaus durchaus positiv. In Altach habe es sein Team "großartig" gemacht. Änderungen in der Startelf sind eher nicht zu erwarten. Der WSG-Coach wehrte sich noch einmal vehement gegen Aussagen, wonach die Austria ein Lieblingsgegner sei. "Wir haben es im letzten Jahr nur zwei Mal überragend gegen sie gemacht. Im Frühjahr haben wir es weniger gut gemacht und deshalb zwei Mal verloren. Die Austria ist genau so wenig Lieblingsgegner, wie Altach unser Angstgegner war", hielt Silberberger fest.

Ried mit Respekt vor der Admira

Nach einem völlig verkorksten Start scheint die Admira wieder halbwegs in die Spur gefunden zu haben. Im ersten Spiel unter dem zurückgekehrten Trainer Damir Buric holten die Südstädter zuletzt auswärts gegen die Austria ein 2:2. Dieses Ergebnis nötigte Ried-Coach Gerald Baumgartner vor dem Gastspiel am Samstag in Maria Enzersdorf Respekt ab.

"Die Admira hat in diesem Spiel defensiv stabiler gewirkt und war vorne mit einem schnellen Umschaltspiel gefährlich", erklärte Baumgartner. "Buric hatte die Mannschaft schon in seiner ersten Amtszeit gut im Griff."

Nicht nur deshalb ist das Schlusslicht aus Niederösterreich laut Baumgartner leicht zu favorisieren. "Ich sehe die Admira etwas im Vorteil, weil sie ein gestandener Bundesliga-Verein sind und eine gute Mannschaft haben." Allerdings halten die Rieder bei zwei Punkten mehr als die Südstädter. "Jetzt sollten noch einmal Punkte dazukommen, damit wir in der Länderspielpause Ruhe im Verein haben", meinte Baumgartner.

Dieses Ziel verfolgt auch Buric. "Meine Mannschaft hat gut trainiert, hat die Vorgaben gut umgesetzt. Daher bin ich zuversichtlich", berichtete der Kroate, der vor dem Gegner warnte: "Auf uns wartet keine leichte Aufgabe. SV Ried hat sich gut verstärkt und zuletzt starke Leistungen geboten. Man merkt, dass die Mannschaft Selbstvertrauen besitzt. Die Rieder sind auch kein typischer Aufsteiger."

WAC auf Drei-Punkte-Jagd

Der Wolfsberger AC hat nach einem schwierigen Auftaktprogramm nach drei Runden nur drei Zähler zu Buche stehen. Ferdinand Feldhofer sieht sein Team dennoch im "Soll". "Euphorie ist noch nicht ausgebrochen. Aber es ist alles im Rahmen", betonte der WAC-Coach. Am Samstag (17.00 Uhr) sollte für den Europa-League-Starter im Heimspiel gegen den SKN St. Pölten dennoch ein Sieg her.

"Zu Hause gegen St. Pölten sollten wir schon gewinnen", merkte Feldhofer an. Der Gegner liegt den Lavanttalern: Zuletzt gewannen sie gegen die Niederösterreicher in der Meisterschaft fünfmal en suite bei 16:1 Toren. Drei 4:0-Erfolge feierte der WAC zuletzt gegen die St. Pöltner. Diese zeigten sich in der noch jungen Saison aber klar verbessert. Gegen Rapid setzte es zuletzt ein 1:2.

Robert Ibertsberger sah sein im Sommer verändertes Team beim Europacup-Teilnehmer nicht unbedingt als Außenseiter. "Wichtig wird sein, die wir die spielerischen Stärken des WAC nicht zur Geltung kommen zu lassen, dann ist ein positives Resultat im Lavanttal im Bereich des Möglichen", sagte der SKN-Coach. Ibertsberger hatte den WAC im Frühjahr 2018 als Nachfolger von Heimo Pfeifenberger interimistisch betreut. Sein Vertrag verlängerte sich danach aber nicht.

Nach einer Auslosung mit Sturm Graz, der Admira und Rapid sind die erarbeiteten vier Zähler für St. Pölten durchaus in Ordnung. Dies sah auch Ibertsberger so. "Wir wollen auch in diesem Spiel unseren eingeschlagenen Weg fortsetzen und die Dinge, die gegen Rapid nicht so gut funktioniert haben, wieder besser machen." Verletzt fehlt einzig Verteidiger Luan, der sich eine Bänderverletzung im Knöchel zuzog.

Der WAC konnte in der 1. Runde daheim gegen Salzburg und zuletzt beim LASK nichts Zählbares mitnehmen. Nur in Hartberg wurden bisher (drei) Zähler gesammelt. Feldhofer sah seine Mannschaft dennoch auf gutem Weg. "Ich sehe viele Verbesserungen im Vergleich zum Frühjahr, aber man muss den neuen Spielern auch Zeit geben, sich die Automatismen einzuprägen und dass alle gleich denken. Vom Fitnesslevel her rücken wir nach und nach mehr zusammen, das macht es auch besser", analysierte er.

Alexander Kofler wird dem WAC nach seiner Fingerverletzung weiter nicht zur Verfügung stehen, Manuel Kuttin somit wieder das Tor hüten. In der Abwehr fällt Linksverteidiger Guram Giorbelidze mit einer Adduktorenverletzung laut Feldhofer noch mehrere Wochen aus. "Nachdem das länger dauern wird, schauen wir uns auf dieser Position noch um." (APA, 2.10.2020)

Samstag:

WSG Tirol – Austria Wien (Innsbruck, Tivoli Stadion, 17.00 Uhr, SR Drachta). Saisonergebnisse 2019/20: 3:1 (a), 3:2 (a), 0:1 (a), 1:2 (h).

WSG: Oswald – F. Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg – Frederiksen, Petsos, Celic, Pranter – Yeboah, Dedic

Ersatz: Ozegovic – Hager, Buchacher, Rogelj, Smith, Rieder, Naschberger, Anselm

Es fehlen: keine

Austria: Pentz – Teigl, Palmer-Brown, Madl, Suttner – Wimmer, Ebner, Grünwald, Sarkaria – Pichler, Monschein

Ersatz: Helac – Jarjue, Martschinko, Demaku, Jukic, Sax, Edomwonyi

Es fehlen: Fitz, Turgeman (beide im Aufbautraining), Zwierschitz (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich)

* * *

FC Admira – SV Ried (Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 17.00 Uhr, SR Weinberger). Keine Saisonergebnisse 2019/20

Admira: Leitner – Hausjell, Aiwu, Vorsager, Rath, Cirkovic – Kerschbaum, Tomic, Hjulmand – Breunig, Hoffer

Ersatz: Hadzikic – Spasic, Saracevic, Tomp, Gartner, Ndifor, Maierhofer

Es fehlen: Starkl (Aufbautraining), Kadlec (Ermüdungsbruch), Maier (Bänderdehnung), Bauer (Wadenzerrung)

Ried: Sahin-Radlinger – Kerhe, Satin, Reifeltshammer, Meisl, Lercher – Ziegl, Offenbacher, Lackner – Gschweidl, Grüll

Ersatz: Daniliuc – Reiner, Nutz, Takougnadi, Wießmeier, Grubeck, Paintsil

Es fehlen: Boateng (Oberschenkel), Bajic (Schulterverletzung), Canadi (bei Amateuren)

Fraglich: Reiner (Achillessehne), Paintsil (Rippenprellung)

* * *

Wolfsberger AC – SKN St. Pölten (Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 17.00 Uhr, SR Gishamer). Saisonergebnisse 2019/20: 4:0 (h), 4:0 (a).

WAC: Kuttin – Novak, Baumgartner, Rnic, Scherzer – Taferner, Leitgeb, Liendl, Wernitznig – Vizinger, Dieng

Ersatz: Soldo – Peric, Lochoshvili, Stratznig, Sprangler, Peretz, Joveljic, Schmerböck

Es fehlen: Kofler (Fingerverletzung), Giorbelidze (Adduktoren), Schöfl (Knie-Operation)

St. Pölten: Riegler – Blauensteiner, Maranda, Muhamedbegovic, K. Schulz – Schütz, Pokorny, R. Ljubicic – Hugi, Schmidt, Tanzmayr

Ersatz: Gremsl – Steinwender, Drescher, Davies, Luxbacher, Halper, Grozurek, Meister

Es fehlt: Luan (Bänderverletzung im Knöchel)