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Filippo Ganna darf vom (Zeitfahr-)Weltmeister- ins Pinke Trikot wechseln.

Foto: AP

Palermo – Italiens Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna hat sich am Samstag das erste Rosa Trikot des 103. Giro d'Italia geholt. Der 24-jährige Radprofi aus dem Ineos-Team setzte sich im 15-km-Auftaktzeitfahren von Monreale hinunter nach Palermo mit 22 Sekunden Vorsprung durch. Bester der Anwärter auf den Gesamtsieg war Ex-Tour-de-France-Sieger Geraint Thomas (GBR/Ineos) als Vierter (+23 Sek.). Der Vorarlberger Spezialist Matthias Brändle (Team Israel) landete an der 10. Stelle (+42).

Der Niederösterreicher Patrick Konrad, Co-Kapitän bei Bora, stach seinen Teamkollegen Rafal Majka (POL/+2:00) vorerst klar aus und klassierte sich mit 1:22 Minuten Rückstand an der 62. Stelle. Konrad blieb damit immerhin sieben Sekunden vor dem zweifachen Giro-Gewinner Vincenzo Nibali (ITA/69.). Sein Landsmann Hermann Pernsteiner (Team Bahrain) kam 1:38 zurück auf den 82. Platz. Der Tiroler Patrick Gamper (Bora) erreichte beim Debüt in einer dreiwöchigen Rundfahrt den 51. Platz (+1:19 Min.).

"Das war ein echt harter Auftakt zum Giro", sagte Konrad. "Am Start ging es hoch, dann kam die schwierige Abfahrt, erst nach neun Kilometern hat das Zeitfahren so richtig begonnen. Ich bin gut durchgekommen, das ist das Wichtigste. Jetzt kommen zwei schwierige Etappen, dann wissen wir sicher schon besser, wo ich im Moment stehe", erklärte der Bora-Fahrer.

Giro d'Italia

Ganna für Geraint

"Ich bin sehr glücklich, das Führungstrikot zu haben", sagte Ganna, "aber ab jetzt geht es um Geraint Thomas." Der Brite peilt den Gesamtsieg an, Ganna wird ihn unterstützen. Schon am Montag wartet mit der Bergankunft auf dem Ätna die erste Standortbestimmung für die Kletterer.

Der Wind wirkte sich am Samstag in der Anfangsphase negativ aus, viele Fahrer hatten Probleme, eine gerade Linie zu halten. Auf der rasanten Abfahrt mit rund 100 km/h gab es keine schweren Stürze, dafür hatte der Kolumbianer Miguel Angel Lopez (Astana) im Flachstück vor dem Ziel Pech. Dem Gewinner der heurigen Tour-Königsetappe und Giro-Dritten von 2018 verschlug es durch ein Loch beim Umgreifen den Lenker und er stürzte mit hohem Tempo in die Absperrgitter. Der als Helfer von Jakob Fuglsang (DEN) vorgesehene Tour-Sechste wurde in ein Spital gebracht.

Wegen der Corona-Pandemie wurde der Start der Italien-Rundfahrt von Budapest nach Sizilien verlegt. Aufgrund des dicht gedrängten Notkalenders fehlen in diesem Jahr viele Topfahrer. Die Tour de France ist gerade erst zwei Wochen vorbei, parallel zum Giro steigen diverse Klassiker, in der letzten Woche der Rundfahrt läuft bereits die Vuelta a Espana. (APA, sid, 3.10.2020)