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Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Salzburg/Wien -Nun hat Corona auch bei Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg zugeschlagen. Nach einem vom Fußballbundesligisten via Twitter verbreiteten Statement am Sonntagfrüh sind beim ersten Test nach dem Play-off-Spiel zur Champions League gegen Maccabi Tel-Aviv drei Spieler positiv getestet worden. Die Akteure – allesamt ohne Symptome – mussten sich umgehend in Quarantäne begeben, sie fallen für das Bundesliga-Match am Nachmittag gegen TSV Hartberg aus. Die Namen der Betroffenen wurden nicht genannt.

Der Rest der Mannschaft begibt sich entsprechend dem Präventionskonzept in Mannschaftsquarantäne. Diese Spieler dürfen sich nur zwischen ihrer Wohnung, dem Trainingsplatz und dem Spielort bewegen.

Zudem dürfen Team-Spieler in den kommenden zwei Wochen nicht zu ihren Nationalteams stoßen. Im ÖFB-Team sind davon Keeper Cican Stankovic und Andreas Ulmer betroffen. Sie fallen für das Heim-Testspiel gegen Griechenland (7.10.) und die Spiele in der Nations League jeweils auswärts gegen Nordirland (11.10.) und Rumänien (14.10) aus. Zudem können die auf Abruf nominierten Verteidiger Maximilian Wöber und Albert Vallci nicht nachnominiert werden. ÖFB-Teamchef Franco Foda war davor schon LASK-Torhüter Alexander Schlager, zuletzt die Nummer eins im Team, ausgefallen.

Die Tests waren am Freitag zwei Tage nach dem Rückspiel gegen Maccabi Tel Aviv durchgeführt worden. Der israelische Meister war vom Virus stark getroffen worden, dennoch mussten die Bullen aufgrund einer UEFA-Entscheidung gegen Maccabi antreten.

Keine Schuldzuweisungen

Eine Verbindung wollte Salzburg aber nicht herstellen. "Es lässt sich nicht ermitteln, woher das kommt. Wir werden uns hüten, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen", teilte der Verein mit. Immerhin seien vor dem Spiel alle Kicker sowohl von Salzburg als auch von Maccabi negativ getestet worden.

Auch wenn Salzburg die Corona-Fälle nicht auf das Duell mit Maccabi zurückführt, erscheint die Entscheidung der UEFA doch fragwürdig. Salzburg hatte antreten müssen, obwohl in Israel und bei Maccabi das Coronavirus heftig grassierte. Israel hatte Mitte September mit einem Rekordhoch an positiven Corona-Fällen zu kämpfen und verhängte einen Lockdown. Bei Maccabi waren vor dem Hinspiel laut israelischen Medienberichten sieben Spieler und sieben Mitglieder des Betreuerstabs positiv getestet worden. Schließlich sollen rund um die beiden Partien insgesamt elf Spieler von Maccabi einen positiven Coronatest abgegeben haben.

Die UEFA allerdings entschied trotz Salzburger Bedenken, dass die Spiele wie geplant ausgetragen werden. Salzburg flog mit einem reduzierten Tross nach Tel Aviv, gewann auswärts gegen den stark ersatzgeschwächten israelischen Meister mit 2:1 und schaffte im Rückspiel mit einem 3:1 den Sprung in die Gruppenphase der Champions League.

Die Salzburger Spieler wurden rund um die Begegnungen alle zwei, drei Tage getestet, stets negativ, ehe am Freitag drei positive Tests abgegeben wurden. Nun wird die Testhäufigkeit noch einmal intensiviert. (honz, APA, 4.10.2020)