"Spitting Image" ist zurück: Die Corona-Erkrankung des US-Präsidenten ist ebenfalls Thema.

Screenshot: Facebook / Spitting Image

Die britische Satireserie "Spitting Image" ließ in den 1980er-Jahren kein gutes Haar an Promis, Politgrößen und Royals. 24 Jahre nach der letzten Folge der vom Sender ITV produzierten Show tanzen auf der Streamingplattform Britbox wieder die Puppen.

Gleich der Eröffnungssketsch hält Tiefschläge bereit. Donald Trump und seine Gattin liegen im Ehebett. Trump ruft: "Melania, wach auf! Ich brauche Hilfe bei diesem Tweet!" Es entspinnt sich ein kurzes Wortgefecht. Melania Trump ist genervt und fragt ihren Gatten, ob diesen Tweet "nicht jemand anderer machen" könne. Trump hat sogleich eine Idee, mit der er die First Lady allerdings wenig begeistern kann: "Oh nein, nicht dieses Arschloch." Und dann hebt der US-Präsident die Decke, woraufhin sich dessen Darmende furzend und grunzend herausstreckt, ans Werk macht und den Tweet formuliert.

Nächste Szene: Meghan und Harry*, ebenfalls im Bett. Meghan hält ihr Handy in der Hand. Sie ist die Empfängerin des Präsidenten-Tweets: "Schläft dieses Arschloch nie?" Harry wird kurz munter: "Meine Familie oder deine?"

Und so geht es weiter. Greta Thunberg macht den Wetterbericht ("Hot!"), die Debatte der Präsidentschaftskandidaten Trump und Joe Biden endet in einer Schlägerei, der Unterhaltungskonzern "Bizney" erfindet "Black Baby-Yoda". Wir sehen einen Marihuana rauchenden Boris Johnson, Prinz Harry bei der Jobsuche und im Hitler-Kostüm, Trump, wie er mit einem fußballgroßen Coronavirus ("Coroni") verhandelt ("Ich will dich in meiner Organisation"). Die Corona-Erkrankung des Präsidenten ist ebenfalls Thema – wie in der Originalversion ist den Machern wichtig, möglichst nah am aktuellen Geschehen zu sein.

Seit dem Wochenende ist die Neuauflage der Puppenshow bei der Streamingplattform von BBC und ITV abrufbar. Einen Sender sucht das Format bisher laut Medienberichten noch vergeblich, weshalb vorerst nur auf Facebook die Auftaktfolge für 24 Stunden zu sehen ist.

Kritik an den Puppen

Vom Original "Spitting Image" wurden zwischen 1984 und 1996 132 Folgen produziert. Immer wieder sorgte die Serie mit beißendem Humor für Gesprächsstoff. Roger Law, der schon für das Original verantwortlich war, fungiert als Executive Producer. Ob das so viele Jahre später und im Zeitalter der Political Correctness immer noch funktioniert, wird sich weisen. Immerhin gab es schon im Vorfeld Kritik am Aussehen der Puppen von Marc Zuckerberg und Greta Thunberg. Fürs Erste scheint man das aushalten zu wollen: Zum Auftakt bestellten BBC und ITV gleich zwei Staffeln. Die zweite wird für 2021 erwartet. (prie, 5.10.2020)

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