Apple TV wird etwas besser.

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Apple-TV-Nutzer mit 4K-fähigem Fernseher kennen das Problem nur allzu gut: Youtube sieht auf der Apple-Plattform erheblich schlechter als auf anderen Geräten aus – die noch dazu meist signifikant günstiger sind. Genau dieses Defizit verspricht Apple mit der aktuellsten Softwareversion, tvOS 14, zu beheben. Wie sich nun herausstellt, löst man dieses Versprechen aber nur halb ein.

4K in der Basisausführung

Das Erfreuliche zuerst: Es gibt Berichte von Nutzern, bei denen Youtube am Apple TV nun tatsächlich in 4K funktioniert. Im Detail wird es dann aber schon komplizierter. Denn wie sich zeigt, ist das auf 30 Bilder pro Sekunde beschränkt, der 60-FPS-Support fehlt also. Und, für manche wohl noch wichtiger: Auch die HDR-Darstellung funktioniert bislang nicht, die Nutzer müssen also auf den vollen Dynamik- und Kontrastumfang verzichten.

Laut Google ist die Verantwortung dafür nicht bei der Youtube-App zu suchen, vielmehr unterstütze die aktuelle Version von Apples Software schlicht kein 4K/60 und auch kein HDR. Besser sieht es hingegen bei iPhones und iPads aus, aktuelle Hardwaregenerationen sollten schon bald die volle Youtube-Qualität bieten, versichert Google gegenüber "The Verge".

Codec-Streit

Der Grund für die bisherigen Beschränkungen ist im Codec-Streit zwischen Apple und so ziemlich allen anderen Softwareherstellern zu suchen. So hatte sich Apple lange geweigert, Googles freies VP9 zu unterstützen, und stattdessen das proprietäre H.264 / H.265 favorisiert. Mit tvOS 14 gibt man diese Position nun auf.

Gleichzeitig zeigt all das aber auch, wie schwer sich Apple TV tut, mit der Konkurrenz im Streamingmarkt mitzuhalten. Bieten doch Konkurrenten meist nicht nur ein breiteres Serviceangebot, sie haben eben auch bei der Bildqualität die Nase vorne und kosten meist nicht einmal die Hälfte. (red, 5.10.2020)