Fehl- und Totgeburten: ein Verlust, bei dem sich viele Frauen allein fühlen.
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Eine Schwangerschaft ist für die meisten werdenden Eltern eine schöne und sehr emotionale Angelegenheit. Man malt sich die Zukunft mit dem Kind aus, besorgt schon die ersten Strampler und stellt sich langsam auf ein Leben mit Kind ein. Man geht zu Vorsorgeuntersuchungen und hofft, dass alles in Ordnung ist. Aber nicht immer geht eine Schwangerschaft gut, wie Chrissy Teigen und John Legend erfahren mussten, die ihr Kind in der zweiten Schwangerschaftshälfte verloren haben.

Von Trauer und Versagensängsten berichten Frauen, die eine Fehl- oder Totgeburt erlitten haben. So auch Michelle Obama in ihren Memoiren "Becoming". Sie habe vor 20 Jahren eine Fehlgeburt erlitten und sich als Versagerin gefühlt, einsam und verloren, weil es ein Tabuthema war und ist. Trauer, Wut, Selbsthass und Selbstvorwürfe fühlte diese Userin nach der Fehlgeburt, und Kommentare von anderen waren nicht sehr hilfreich:

Hinzu kommen auch die körperlichen Veränderungen, die eine Schwangerschaft und Fehlgeburt mit sich bringen. Das beschreibt die Schauspielerin Kate Beckinsale auf Instagram: "Zur Trauer, Scham und dem Schock, die mit dieser Erfahrung einhergehen, kommt noch der Schmerz dazu, dass der Körper nach dem Verlust einfach weitermacht, als hätte er ein Kind zu versorgen. Die Milch schießt ein, und es gibt niemanden zu füttern."

Es betrifft viele Frauen, wie eine US-Studie von 2018 zeigt. Demnach erlebt jede Frau im Laufe ihres Lebens mehr Fehlgeburten, als sie Kinder lebend zur Welt bringt. Exemplarisch erläutert der Studienautor William Richard Rice, dass in Dänemark eine Frau im Schnitt 1,7 Kinder habe, aber auch 2,1 Fehlgeburten. Die meisten Fehlgeburten werden meist gar nicht bemerkt, da sie häufig in den ersten Tagen nach der Befruchtung passieren und die Regelblutung einfach etwas später eintritt.

Offen reden und viele Betroffene

Betroffene sollen offen über ihren Schmerz reden können und nicht unsichtbar leiden, denn Fehlgeburten gehören zum Leben dazu, so eine Userin:

Dieser User und seine Frau haben durch Gespräche gemerkt, wie viele ihrer Freunde das auch erlebt haben:

Diese Userin hat sich nicht mehr allein gefühlt, nachdem sie offen darüber geredet hat:

Nicht jede Frau will darüber reden – es muss jede für sich entscheiden, so die Meinung von einer betroffenen Userin:

Wie sind Sie damit umgegangen?

Ist das Thema in Ihrer Familie und bei Ihren Freunden ein Tabu oder wird offen darüber geredet? Wie haben andere Menschen reagiert, wenn Sie über Ihre Fehlgeburt erzählt haben? Wie ist es Ihnen psychisch und physisch ergangen? Was hat Ihnen in der Situation geholfen? Tauschen Sie sich im Forum über Ihre Erfahrungen aus! (wohl, 7.10.2020)