Mit Auslands- und Entwicklungshilfe bestens vertraut, bringt der frühere Chef der Caritas-Auslandshilfe, Christoph Schweifer, seine Expertise in die Politik ein.

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Wien – Österreich bekommt einen Sonderbeauftragten für humanitäre Hilfe. Ab Mittwoch wird der frühere Caritas-Auslandshilfechef Christoph Schweifer gemeinsam mit der zuständigen Abteilung im Außenministerium Vorschläge für konkrete Ausschüttungen von humanitärer Hilfe koordinieren, teilte die Presseabteilung des Außenministeriums am Dienstag mit. Die Auslandskatastrophenhilfe war für heuer zuletzt bereits auf 50 Millionen Euro verdoppelt worden.

"Schweifer bringt langjährige Erfahrung im Bereich der humanitären Hilfe mit und kennt die Bedürfnisse vor Ort aus zahlreichen Einsätzen in Krisenregionen weltweit", hieß es. Als Vorstand von Nachbar in Not war er für die Hilfsmaßnahmen nach Großkatastrophen verantwortlich, etwa nach dem Erdbeben in Haiti im Jahr 2010. Auch in seiner langjährigen Tätigkeit als Generalsekretär für internationale Zusammenarbeit bei der Caritas hat er Entwicklungszusammenarbeit mitgestaltet.

Berater der Regierung

Schweifer übernehme eine Expertenrolle und berate bei der Ausarbeitung der im Regierungsprogramm vorgesehenen gesamtstaatlichen Strategie für die humanitäre Hilfe. Dazu gehöre die Erhöhung der Planbarkeit bei der Hilfe für langanhaltende Krisen sowie die Mittelausschüttung zur effektiven Hilfe bei unvorhergesehenen Katastrophen, teilte das Außenministerium mit. Zudem unterstütze er das Ministerium bei der Koordination mit anderen Ressorts und der strukturierten Kommunikation mit österreichischen humanitären NGOs. Er werde in diesem Zusammenhang mit der Austrian Development Agency (ADA) zusammenarbeiten.

Auslandshilfe verdoppelt

Die Bundesregierung hat heuer die Auslandskatastrophenhilfe von 25 auf 50 Millionen Euro jährlich verdoppelt. Bis zum Ende der Legislaturperiode werden diese Mittel für Hilfe vor Ort auf 60 Millionen jährlich erhöht. Damit wird der Auslandskatastrophenfonds gegenüber 2019 vervierfacht. Auch die Basisförderung für das UN-Flüchtlingshochkommissariat wird dabei vervierfacht. (6.10.2020)